Altstar des FC Bayern

Franck Ribéry: Doppelpack, Babyglück - und ein neuer Vertrag?


Dank an die Fans nach der Gala-Vorstellung gegen Eintracht Frankfurt: Bayern-Oldie Franck Ribéry.

Dank an die Fans nach der Gala-Vorstellung gegen Eintracht Frankfurt: Bayern-Oldie Franck Ribéry.

Von Michael Schleicher / Online

Franck Ribéry brilliert gegen die Eintracht. Bleibt er bei Bayern? "Wir werden sehen, was passiert." Frau Wahiba ist im sechsten Monat schwanger.

München - Tritt so ein Mann auf, der am Saisonende in Bayern-Rente geht? Franck Ribéry (35) war beim 3:0-Sieg zum Hinrundenabschluss bei Eintracht Frankfurt der herausragende Spieler - mit zwei Toren und einigen feinen Dribblings, die ihn in seinen nun elfeinhalb Jahren beim FC Bayern zum Liebling der Fans gemacht haben. Der deutlich jüngere Danny da Costa (25) auf der rechten Eintracht-Seite konnte einem fast leidtun. Er wird wohl noch bis Neujahr Albträume von Ribérys Finten haben.

Nach dem Schlusspfiff in der Frankfurter Arena wurde König Franck vom mitgereisten Anhang besonders lautstark gefeiert, der Franzose, im Anorak eingepackt und mit Bayern-Mütze auf dem Kopf, klatschte in Richtung der Kurve. Dann schlug er sich mehrmals aufs Bayern-Logo und schickte Handküsse in die Menge. Was für ein Auftritt, was für ein Statement!

"Ich habe gerade sehr viel Spaß", sagte Ribéry anschließend. "Ich liebe Bayern, die Bayern lieben mich. Ich bin noch fünf Monate da - und dann weißt du nicht, was im Leben passiert". Was Ribéry und viele Fans gerne hätten, ist klar: Eine Verlängerung des zum Saisonende auslaufenden Vertrags. "Natürlisch!", erklärte Ribéry. Doch Präsident Uli Hoeneß hatte den Abschied der Bayern-Ikone zuletzt als "sehr wahrscheinlich" bezeichnet. Wie die türkische Zeitung "Fanatik" berichtet, soll Galatasaray Istanbul an einer Rückkehr von Ribéry, der bereits 2005 ein halbes Jahr für Gala spielte, interessiert sein und sich nächste Woche mit dem Franzosen zu Gesprächen treffen wollen. Hoeneß, für Ribéry eine Art Vaterfigur, äußerte sich in Frankfurt nicht zu diesem Thema.

Ein neuer Vertrag für Franck Ribéry?

Dafür aber Karl-Heinz Rummenigge. Ribéry habe "gerade aus Spaß in der Kabine schon gesagt, dass er seinen Vertrag verlängern will", berichtete der Vorstandsboss: "Ich finde das gut, wenn ein Junge wie er auch nach über zehn Jahren im Verein noch den Schmäh hat, wie man in Bayern sagt."

Und tatsächlich ließ Rummenigge die Tür dann offen für Ribéry: "Ich habe auch schon immer gesagt, dass es keine zu alten Spieler gibt, sondern nur gute und weniger gute Spieler gibt. Und er ist ein sehr guter Spieler. Wir werden also sehen, was passieren wird - vor allem, wenn er so weiterspielt wie zuletzt."

Franck Ribéry dreht beim FC Bayern nochmal auf

In der Bundesliga gelangen Ribéry nun vier Tore in drei Spielen, vor der Frankfurt-Partie hatte er schon gegen Nürnberg und Leipzig getroffen. Die Verehrung seiner Mitspieler ist ihm sicher. "Wenn ich mit 35 noch so laufen kann, wäre ich froh. Franck spielt für sein Leben gerne Fußball. Er ist ein positiv Verrückter. Für mich ist es eine Ehre, mit ihm spielen zu dürfen", sagte Niklas Süle. Thomas Müller nannte Ribéry den "Mann des Tages. Der hat sich das heute einfach verdient. Zumal er gestern erst 22 Jahre alt geworden ist."

Und auch Niko Kovac geriet ins Schwärmen. "Was Franck auf und neben dem Platz für die Mannschaft leistet, ist immens. Es freut mich, dass ein Weltklassespieler wie er sich nicht ausruht auf seinen Lorbeeren, sondern immer Vollgas gibt", sagte der Trainer: "Es ist schön, dass wir ihn haben." Merci, Franck! Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Ribérys Auftritte in dieser Hinrunde nicht immer so berauschend waren wie gegen Frankfurt. Fünf Tore und eine Vorlage in 22 Spielen sind okay, aber nicht überwältigend. Es gab viele Gegenspieler, die den Franzosen stoppen konnten.

Vielleicht lag es daran, dass Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic ausweichend auf Fragen zu Ribérys Zukunft antwortete. "Francky" sei zwar "der beste Mann auf dem Platz" gewesen, sagte Salihamidzic, "er ist in großartiger Form". Doch weiter wollte sich Brazzo, der Zukunftsplaner, nicht äußern. "Wir sind froh, dass wir in die Pause gehen, alles andere werden wir sehen."

Für Ribéry wird es trotz der Ungewissheit bei Bayern übrigens eine schöne Winterpause geben: Nach AZ-Informationen erwartet seine Frau Wahiba ihr fünftes gemeinsames Kind. Sie ist im sechsten Monat schwanger. Ob es Junge oder Mädchen wird: Davon wollen sich die Ribérys überraschen lassen.

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