Ex-Stürmer stellt Buch vor

FC Bayern: Miroslav Klose - Vom Knipser zum Entertainer


Autor Reng und Klose (r.) bei der Lesung im Stadion an der Schleißheimer Straße.

Autor Reng und Klose (r.) bei der Lesung im Stadion an der Schleißheimer Straße.

Von Bernhard Lackner

Als Stürmer schaffte es Miroslav Klose bis in die Weltspitze, mittlerweile fungiert er als Jugendtrainer beim FC Bayern. Dass der Weltmeister nicht nur sportliches Talent hat, sondern durchaus auch unterhalten kann, zeigte er nun bei einer Lesung.

München - Wenn Miroslav Klose über Italien spricht, gerät er schnell ins Schwärmen. Und das liegt nicht allein an Luca Toni. "Pizza, Pasta und das eine oder andere Gläschen Wein", sagt der 41-Jährige, der heute die U17 des FC Bayern trainiert, rückblickend über seine Zeit bei Lazio Rom am Karriereende.

Miroslav Klose brilliert als Entertainer

Kloses Körperfettanteil stieg in dieser Zeit von 6,4 auf 11,5 Prozent. La dolce vita! Aber das sieht man Klose auch heute nicht an. Er ist schlank, drahtig, als er an diesem Abend mit Star-Autor Ronald Reng ins "Stadion an der Schleißheimer Straße" in der Maxvorstadt kommt. Eine Lesung über das Buch "Miro". Über einen Fußballer, den es so nicht mehr geben wird.

Man kennt Klose als eiskalten Killer vor dem Tor, als Ehrgeizling, typischen Deutschen, wie Luca Toni sagen würde. Doch an diesem Abend brilliert Klose als Entertainer. Der WM-Rekordtorschütze (16 Tore bei Endrunden), der mit 20 noch Bezirksliga spielte, gibt sich herrlich normal und bodenständig. Macht Witze - vor allem über sich selbst. Als er das dritte Helle gereicht bekommt, sagt er zum Kellner: "Du willst wohl, dass ich heute länger bleibe." Das Publikum lacht laut auf, schon wieder. Normalerweise, sagt Klose, liege er um 21 Uhr im Bett. Und dann sagt er: "Ich bin einer von euch."

Als Klose mit Toni und Ribéry im Vierjahreszeiten wohnte

Rengs Werk ist grandios geschrieben. Besonders in den Passagen, in denen sich Klose an die Anfangszeit beim FC Bayern erinnert, kann man nicht mehr aufhören zu lachen. Damals wohnte Klose mit Toni und Franck Ribéry im Hotel Vierjahreszeiten in der Maximilianstraße. Das Trio infernale verabredete sich täglich zum Abendessen, keiner verstand den anderen so richtig, aber Klose hatte die besten drei Monate seines Lebens. Nicht nur er. Heute zählt Toni zu seinen engsten Freunden.

Man wird von Klose hören. Dieser Mann war nicht nur als Spieler Weltklasse, er will nun in die "zweite Lebenshälfte" starten, wie er sagt. Als Trainer. Der nächste Schritt ist der Fußball-Lehrer-Schein, dann darf Klose im Profifußball arbeiten. Und das wird er. "Das ist eine Arbeit, die ich super gern mache", sagt Klose, "ich blühe da richtig auf."

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