Bitte an die Fans des EVR

Wirtschaftliche Zukunftsplanung rückt vor den Playoffs in den Fokus


Doug Irwin hat sich noch nicht viel mit den möglichen Gegnern aus dem Norden beschäftigt.

Doug Irwin hat sich noch nicht viel mit den möglichen Gegnern aus dem Norden beschäftigt.

Von Felix Hüsch

Es herrscht Playoff-Stimmung beim EV Regensburg. In der Ruhe vor dem Sturm, sprich dem ersten Spiel am Donnerstag, hat der Oberligist am Montag eine Pressekonferenz abgehalten. Kernthema war die aktuelle finanzielle Lage des Vereins und die damit verbundene Hoffnung auf einen möglichen Aufstieg in die DEL 2.

Bevor der wirtschaftliche Aspekt zur Sprache kam, wurde das neue Playoff-Trikot präsentiert. Auswärts wird weiterhin in weiß aufgelaufen, während die Spieler in der Donau-Arena ab sofort weiß - rot - gold tragen werden. In diesem Outfit bestreiten die Regensburger durch den "Best of five" - Modus über vier Runden minimal drei und maximal zwanzig Spiele.

Als Tabellenerster der Oberliga Süd genießt der EVR Heimrecht bis ins Halbfinale. In der ersten Runde wird der Gegner auch aus dieser Liga gestellt. Die möglichen Kontrahenten heißen Sonthofen, Grafing und Weiden. Einen Wunschgegner gibt es für Coach Doug Irwin nicht. "Die drei Teams sind kämpferisch gut eingestellt und wir würden sie alle nehmen", beurteilt er die Lage. Ab der zweiten Runde würde dann deutschlandweit mit der Oberliga Nord verzahnt werden, wobei die Gegner aus Herne, Hannover oder Halle kommen könnten. Wirklich beschäftigt habe sich Irwin mit dem Norden bislang noch nicht. "Wir müssen die erste Runde überstehen und erst dann sehen wir weiter." Das Finale beginnt am 15. April und entscheidet sich spätestens am 24. April. Für das Spiel am Donnerstag waren bis Montag zwischen 2.500 und 3.000 Tickets verkauft. Irwin sieht den Gegner als entscheidenden Faktor für die Zuschauermenge. "Wenn Weiden kommt, ist bestimmt mehr los als gegen Grafing. Allerdings haben mir letztens zehn Grafinger versprochen, dass sie kommen würden", witzelte der 57-Jährige.

EVR baut bei finanzieller Unterstützung auf mehrere Säulen

Nach der souveränen Meisterschaft geht der Blick beim EVR aber auch schon weiter nach vorne. Geschäftsführer und 1. Vorsitzender der Vorstandschaft Ivo Stellmann-Zidek merkt an, dass nach wie vor ein großer Sponsor fehle, um den Traum von der DEL 2 theoretisch stemmen zu können. "Generell ist das aber nicht so tragisch, solange wir auf die finanzielle Unterstützung unserer Fans zählen können. Auch Sie entscheiden über unseren wirtschaftlichen Aufstieg", appellierte Stellmann-Zidek an die Runde.

EVR-Fans können ihren Verein weiterhin auf mehreren Wegen unterstützen. Zum Einen werden die Dauerkarten für die nächste Saison ab dem ersten Playoff-Spiel am Donnerstag erhältlich sein. Es gibt zunächst einen Vorzugspreis und nach der Deadline am 30. Juni muss etwas mehr ausgegeben werden. Hinzu kommen die Einnahmen durch die virtuelle Eisfläche. Jeder Fan kann 10 Euro spenden, die der Schuldentilgung zugute kommen, und sich somit virtuell auf der Eisfläche im Internet verewigen. Darüber hinaus bringt der EVR jetzt ein neues Fantrikot aus dem DEL 2 Supporters Club an den Mann. Verkauft wird es für 99 Euro frei nach dem Motto "Zusammen für die zweite Liga". "Umgerechnet kann man sagen, wenn wir 3.000 Trikots verkaufen, haben wir es geschafft. Trotzdem ist das nur eine von vielen Säulen. Von Bedeutung ist auch die Zuschauertreue während einer möglichen DEL 2 - Saison", fasst Zidek das Konzept zusammen.

Den richtigen Schlusspunkt der Pressekonferenz setzte ein Anruf für Zidek, als dieser gerade im Begriff war, seinen Appell zu beenden. "Es geht mir wirklich nicht darum, immer mehr Geld reinzustecken, sondern wir tun das alles für das Eishockey in Regensburg." Als er dann sein Handy herauszog, folgte mit einem süffisanten Lächeln und Blick in die Runde: "Vielleicht der große Sponsor..."