Pleiten-Wochenende

Das Strafzeiten-Problem des EHC München


Härte und Disziplin: Die Mischung muss stimmen beim EHC um Maxi Kastner (Zweiter von links).

Härte und Disziplin: Die Mischung muss stimmen beim EHC um Maxi Kastner (Zweiter von links).

Von Guido Verstegen / Online

Die Red Bulls kassieren bei ihren beiden Wochenend-Niederlagen in der DEL gleich vier Gegentreffer in Unterzahl - und befinden sich in einem Dilemma.

München - Frank Mauer legte nach den beiden Pleiten am Wochenende den Eishackler-Finger in die Wunde der Red Bulls. "Wir reden vor dem Spiel darüber, dass wir weniger Strafen nehmen sollten und nehmen dann doch zu viele", schimpfte der Nationalstürmer, nachdem der EHC Red Bull München beim 1:5 am Sonntagabend in Wolfsburg die zweite Niederlage dieses Wochenendes kassiert hatte.

Drei der fünf Gegentore fielen dabei in Unterzahl. Bereits beim 2:3 nach Penaltyschießen am Freitag gegen die Eisbären Berlin hatte der EHC das 0:1 mit einem Mann weniger auf dem Eis kassiert, mit 568 Strafminuten führt der Tabellenführer der DEL auch das Sündenregister der Liga an.

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Die vielen Strafen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Saison. "Daraus müssen wir lernen und weitermachen", sagte Youngster Maximilian Daubner mit Blick auf das Spiel in Wolfsburg, "das müssen wir jetzt ganz schnell verarbeiten." Denn schon am Donnerstag (19.30 Uhr) kommen die Augsburger Panther zum Derby nach München, ein Sieg täte gut, um den bis auf drei Punkte herangerückten Verfolger aus Mannheim auf Distanz zu halten. Bleiben die Red Bulls ohne Punkte, könnten sie am Freitag zum ersten Mal seit dem dritten Spieltag die Tabellenführung los sein.

Trend in der DEL: Topteams auch bei Strafzeiten führend

Doch zurück zum Strafzeitenproblem des EHC, denn die Statistik zeigt auch einen anderen Aspekt: So stehen die ersten vier Teams der Tabelle - München, Mannheim, Straubing und Berlin - allesamt unter den Top 5 in der Strafzeitenstatistik.

Profitieren diese Teams also mehr von ihrer intensiven Spielweise mit aggressivem Forechecking, als sie durch die vielen Strafen Schaden nehmen? Mauer sieht das offenbar anders - die Kunst des EHC in den kommenden Spielen wird sein, die richtige Mischung aus Härte und Disziplin zu finden.