Fahndung läuft weiter

Landshuter Feuerteufel: Keine weiteren Brände bis Freitagabend


Bis Freitagabend gab es keine weiteren Brände wie am Donnerstag in der Steckengasse. Dennoch fahndet die Polizei weiter nach dem Verantwortlichen für die Brände in der vergangenen Woche. (LZ-Archiv)

Bis Freitagabend gab es keine weiteren Brände wie am Donnerstag in der Steckengasse. Dennoch fahndet die Polizei weiter nach dem Verantwortlichen für die Brände in der vergangenen Woche. (LZ-Archiv)

Am Freitag wartete man in Landshut beinahe schon darauf, dass die Feuerwehr wieder zum Brand eines Papiercontainers oder einer öffentlichen Toilette ausrücken musste. Doch nichts geschah. Seit nunmehr einer Woche hält eine mysteriöse Brandserie und die Suche nach dem mutmaßlichen Brandstifter die Einsatzkräfte in Atem. Sage und schreibe 15 Mal hat es seit 22. April in öffentlichen Toiletten und Papiercontainern gebrannt - zuletzt am Donnerstagabend in der Rochusgasse.

Die gute Nachricht: Am Freitag wurde die Serie offenbar unterbrochen, bis 18.15 Uhr meldeten die Einsatzkräfte keinen weiteren Brand, der ins Schema passen würde. Die schlechte Nachricht: Es gibt noch immer keine Spuren oder Hinweise auf den Täter.

Katz- und Mausspiel: Täter entkommt

Wie berichtet, hat der Unbekannte an verschiedenen Orten in Landshut in öffentlichen Toiletten Handtuchspender, Klopapierrollen und Papierkörbe angezündet oder Feuer in Papiercontainern gelegt. Die Polizei vermutet, dass die Brände zusammenhängen, und sucht mit Hochdruck nach dem Verantwortlichen. Bereits am Dienstag hatten die Beamten an den betroffenen Orten etwa auf der Mühleninsel, in der Fleischbankgasse, am Hauptbahnhof und am Hauptfriedhof mit zivilen und uniformierten Einsatzkräften verstärkte Präsenz gezeigt und Ausschau nach verdächtigen Personen gehalten.

Nachdem die Brandserie nicht abriss, wurde das Aufgebot am Mittwoch noch erhöht. Zudem kam Unterstützung aus der Luft: Von einem Hubschrauber aus versuchte die Polizei, flüchtende oder verdächtige Personen ausfindig zu machen. Trotz des erhöhten Einsatzes konnte der Täter nicht geschnappt werden. Es war ein regelrechtes Katz- und Mausspiel. 

Am Freitag fuhr die Polizei diese Strategie dennoch weiter. Zwar ging der Brandstifter den Beamten noch nicht ins Netz. Doch immerhin kam es zu keinen neuen Zwischenfällen. "Wir gehen nach wie vor von einem Einzeltäter aus", sagte Polizeisprecher Franz Hundhammer auf die Frage, ob bei dieser Dichte an Bränden, zwischen denen teilweise nicht einmal eine halbe Stunde lag, nicht mehrere Täter am Werk seien. Dies könne man nicht ausschließen. Die Beamten glauben dennoch eher an einen Einzeltäter.

Erstaunlich auch: Bisher hat es laut Polizei trotz mehrfacher Aufrufe nicht einen Zeugenhinweis gegeben. Auch fand man an den Brandorten keinerlei Spuren, sodass weiterhin unklar ist, wie die Brände überhaupt gelegt wurden. Was treibt den mutmaßlichen Brandstifter an? "Es gibt unzählige Möglichkeiten", sagte Hundhammer. Er selbst habe bislang keinen ähnlichen Fall in Landshut erlebt. Feuerteufel gebe es immer wieder. Manchmal hätten sie Interesse am Einsatzgeschehen. Aus diesem Grund hält die Polizei an Brandorten stets Ausschau nach verdächtigen Personen, von denen sie bei der Arbeit beobachtet werden.

Werden die Plätze per Video überwacht?

Ob an den kritischen Stellen im Stadtgebiet Kameras installiert und die Plätze videoüberwacht werden, dazu wollte sich Hundhammer aus taktischen Gründen nicht äußern. Die intensive Überwachung durch Streifen jedenfalls hält die Polizei auch in den nächsten Tagen aufrecht - wenngleich viele Einsatzkräfte am Wochenende auch auf der Dult gebraucht werden. "Wir müssen", sagt Hundhammer. Auch um zu verhindern, dass der Täter womöglich an größeren Objekten sein Unwesen treibt und Menschen dabei zu Schaden kommen. Dies war bislang glücklicherweise nicht der Fall.

Dennoch dürfte der Brandstifter einen beachtlichen Schaden angerichtet haben. Wie hoch dieser ist, darüber konnte bislang weder Polizei noch die Stadt, in deren Besitz öffentliche Toiletten und Papiercontainer sind, Auskunft geben.