Landkreis Landshut

Mitten im Mittags-Verkehrswirrwarr


Grünen-Stadtrat Markus Scheuermann (in grüner Jacke auf der Straße) erläuterte bei dem Ortstermin, wie breit Gehweg und Fahrradstreifen werden sollen. (Foto: sig)

Grünen-Stadtrat Markus Scheuermann (in grüner Jacke auf der Straße) erläuterte bei dem Ortstermin, wie breit Gehweg und Fahrradstreifen werden sollen. (Foto: sig)

Bismarckplatz, kurz vor den Osterferien, 13 Uhr. Schüler strömen aus dem Seligenthaler Schulkomplex. Die einen auf dem Gehweg, die anderen daneben. Die nächsten radeln davon oder warten auf den Bus. Dazwischen parken oder halten Autos - zumeist Eltern, die ihre Kinder abholen. Die einen stehen korrekt, die anderen nach dem Motto "ich bin ja gleich wieder weg" in zweiter Reihe.

So sieht ein ganz normaler Mittag aus, wie er Woche für Woche am Bismarckplatz abläuft. Mit einem Unterschied: An diesem Tag stehen in diesem Verkehrswirrwarr auch noch einige Stadträte, Anwohner und Mitglieder der Schulfamilie - die Grünen haben zu einem Treffen geladen, um sich die Verkehrssituation vor Ort anzusehen. Derzeit werden im Stadtrat zwei Pläne beraten, um den Verkehr am Bismarckplatz zu ordnen und sicherer zu machen. Der "große Wurf" sei momentan nicht leistbar, sagt Grünen-Fraktionschefin Sigi Hagl. Deshalb sollen zunächst mehrere kleine Änderungen vorgenommen werden.

Die Neuordnung ist keine leichte Aufgabe, sind doch die Interessen auf dem Platz ganz unterschiedlich. Da sind die Autofahrer, die den Platz auf dem Weg zur Innenstadt passieren müssen. Da sind die 1500 Kinder, Jugendlichen und (jungen) Erwachsenen, die morgens Kindergarten, Grundschule, Wirtschaftsschule, Gymnasium oder Fachakademie ansteuern: Sie kommen zu Fuß, mit dem Rad, mit dem Bus oder werden mit dem Auto gebracht. Größere Kinder steigen oft schon weiträumig aus, andere werden bis ganz vor die Schule gefahren. Und da sind die Anwohner und Geschäftsleute, die ihre Wohnungen oder Häuser erreichen wollen und/oder Parkplätze für ihre Kunden brauchen.

Die Pläne des Tiefbauamts sehen vor, die Bushaltestelle zu verlegen. Dazu gibt es zwei Vorschläge: Der eine sieht als Haltestelle den Vorplatz des Klosters vor - wo jetzt bereits eine Busbucht ist -, der andere die RBO-Haltestelle in der Seligenthaler Straße. Der zweite Vorschlag wurde beim Ortstermin für wenig praktikabel befunden. Zum einen würden die stehenden Busse zu Staus in der Seligenthaler Straße führen, zum anderen sei auf dem Gehweg für all die wartenden Schüler zu wenig Platz, hieß es. "Damit wären wir nicht glücklich", sagte die Leiterin des Gymnasiums Seligenthal, Ursula Weger. Den Vorplatz der Schule halte man dagegen für gut geeignet. Besonders auch deshalb, weil die Ströme entzerrt würden, wie der Geschäftsführer der Schulstiftung, Carsten Riegert, sagte. Auch für die Stadtbusse wäre diese Variante praktikabel, hieß es von Seiten der Verkehrsbetriebe.

Zudem sollen die Parkplätze direkt vor dem Kloster neu geordnet werden. Die Grünen plädieren laut Markus Scheuermann sogar dafür, sie aus Sicherheitsgründen ganz zu streichen - rangierende Autos könnten die Kinder gefährden.