Festnahme nach Betrugsversuch

Masche am Straßenrand: "Sprit-Bettler" auf der B299 im Kreis Landshut


Aufmerksame Autofahrer haben auf Facebook vor Betrügern gewarnt. Sie würden Autofahrer anhalten und um Geld bitten, weil ihr Tan

Aufmerksame Autofahrer haben auf Facebook vor Betrügern gewarnt. Sie würden Autofahrer anhalten und um Geld bitten, weil ihr Tank leer sei.  (Symbolbild) 

Am Straßenrand ein vermeintlich liegengebliebenes Auto, der Fahrer bittet um Hilfe, der Tank sei leer und er habe kein Geld: Am Mittwoch warnen auf Facebook aufmerksame Autofahrer, dass auf der B299 Betrüger unterwegs seien, die versuchten, Autofahrern durch Vortäuschung einer Notlage Geld aus der Tasche zu ziehen. Ein Sprecher der Polizeiinspektion Vilsbiburg bestätigte auf Nachfrage, dass auf der B299 bei Bodenkirchen, Ortsteil Aich, beim Kreisverkehr zwei „Sprit-Bettler“ kontrolliert worden seien. Gegen einen der beiden lag ein Haftbefehl vor.

Ein vorbeifahrender Autofahrer hatte gegen 9 Uhr die Polizei verständigt, nachdem die vermeintlichen Betrüger ihn angehalten und um Geld gebeten haben, weil ihr Tank leer sei. Der Autofahrer gab den beiden nichts, sondern fuhr weiter und rief die Polizei. Die Beamten fuhren zur gemeldeten Stelle und trafen tatsächlich zwei Männer am Straßenrand an. Es handelte sich um einen 25- und einen 28-Jährigen mit rumänischer Staatsbürgerschaft. Wie die Kontrolle zeigte: Der Tank ihres 5er BMW war voll.

28-Jähriger muss in die JVA


Gegen den 28-Jährigen lag außerdem ein Haftbefehl wegen versuchten Betrugs vor, der Mann wurde festgenommen und in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Ob dies mit einem zurückliegenden ähnlichen Fall zu tun hat, konnte der Polizeisprecher nicht sagen. Der 25-Jährige wurde nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft nach kurzer Zeit wieder entlassen. Ein gegen ihn eingeleitetes Verfahren wegen versuchten Betrugs werde möglicherweise wieder eingestellt, da es im Versuchsstadion geblieben sei, meinte der Polizeisprecher.

Wie häufig sind diese Fälle? Sie würden in unregelmäßigen Abständen im Bereich der Polizeiinspektion Vilsbiburg immer wieder gemeldet, sagte der Sprecher, einige wenige Male im Jahr. Meistens handele sich um Fahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen. Ab und zu würden Autofahrer Geld übergeben – meistens Kleinstbeträge, zehn oder 20 Euro.

Doch in den meisten Fällen fallen die Autofahrer nicht auf den Schwindel herein, fahren weiter und rufen die Polizei. Dann machen sich die Beamten auf den Weg zu der Stelle, an der die vermeintlichen Betrüger sein sollen. Meistens seien die „Bettler“ dann aber schon weg. Hinweise auf Bandenkriminalität gibt es laut Polizei bei dieser Betrugsmasche aktuell nicht. Es werde nicht in größerem Stil ermittelt.

Was rät die Polizei Autofahrern? „Einfach weiterfahren und uns verständigen.“ Falls ein Betrugsversuch vorliegt, sei das der richtige Weg. Falls jemand wirklich in einer Notlage sei, helfe die Polizei dem Fahrer des liegengebliebenen Fahrzeugs. Man mache sich jedenfalls nicht wegen unterlassener Hilfeleistung strafbar, so der Sprecher.