Brennende Papiercontainer und gesprengte Briefkästen kennt man seit Jahren aus der Silvesternacht. Dass an Silvester aber Bushäuschen völlig demoliert werden - das ist neu. Wie die Polizei mitteilte, wurden in der Silvesternacht in der Münchnerau bei fünf Bushäuschen die Scheiben kaputt geschlagen. Anwohner und Polizei sind von der massiven Zerstörung der Tat gleichermaßen überrascht.

"Mir scheint, als sei nichts mehr sicher, was nicht niet- und nagelfest ist", sagt Bäckereifachverkäuferin Brunhilde Cichy, die aus dem Ladenfester von Lothar Kretzschmar's Backstube direkt auf das zerstörte Bushäuschen blicken kann. Unbekannte hätten in der Silvesternacht gegen 4 Uhr am Schmiedwiesenweg so gewütet, dass es am Mittwochmorgen aussah wie auf einem Schlachtfeld. "Überall lagen Glasscherben und Böller", erinnert sich eine Kundin.

Dass in der Münchnerau jetzt spekuliert wird, was in der Nacht passiert ist und wer es war, liegt auf der Hand. Eins steht für die Hobbyermittler fest: Die Scheiben wurden nicht eingeworfen. "So ein Sicherheitsglas geht nicht einfach so kaputt, da müssen die Täter schon Böller festgebunden haben", sagt Cichy.

Polizeisprecher Stefan Scheibenzuber bestätigt die Spekulationen der Anwohner über die Sprengung: "Wir haben am Tatort die Reste von Silvesterkrachern gefunden und gehen davon aus, dass durch die große Wucht eines Böllers die Scheibe gesprengt wurde." Ein Verfahren wurde von der Polizei eingeleitet. Stefan Scheibenzuber: "Bei dieser gemeinschädlichen Sachbeschädigung müssen die Täter mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe rechnen."