Washington
Trump: USA steigen aus Atom-Deal mit dem Iran aus
8. Mai 2018, 20:45 Uhr aktualisiert am 8. Mai 2018, 20:45 Uhr
Die USA ziehen sich aus dem Atomdeal mit dem Iran zurück. Das gab US-Präsident Donald Trump am Dienstag in Washington bekannt.
Das Abkommen, das 2015 sechs Länder mit dem Iran nach 13 Jahren zäher Verhandlungen vereinbart hatten, könnte damit Geschichte sein. Es hatte zuvor für ein gewisses Maß an Stabilität im Pulverfass "Naher Osten" gesorgt - der Iran hatte sich in dem Abkommen unter anderem verpflichtet, niemals Atomwaffen zu produzieren. Außerdem hatte der Staat eingewilligt, zwei Drittel aller Uranzentrifugen sowie 95 Prozent des angereicherten Urans im Land zu zerstören oder außer Landes zu bringen.
Die Europäische Union will trotz der Entscheidung der USA für einen Ausstieg aus dem Atomabkommen mit dem Iran an dem Deal festhalten. Das sagte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini in Rom.
Die Nahost-Politik von Präsident Trump hat eine Menge Kritiker - zumal ein konkreter Plan, wie es nach dem Ende des Deals weitergehen soll, bislang nicht bekannt ist.
Viele Experten hielten es schlicht für zu gefährlich, den mühsam erreichten Atomdeal zu verändern oder zu kündigen. "Trumps Ziel sollte sein, unbedingt einen Krieg im Nahen Osten zu vermeiden", warnte am Dienstag selbst sein erzkonservativer Haussender Fox News. Die Folge einer falschen Entscheidung könnte eine eklatante Erhöhung der Spannungen im Nahen Osten sein. Bis hin zu einem neuen Krieg, der weit über die bisher lodernden kleineren Feuer hinausgehen könnte - wie es zuletzt auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron skizzierte.