AZ-Kommentar

Pflegende Angehörige: Kurz vorm Kollaps


Zum Wohle der Angehörigen von Pflegebedürftigen muss dringend etwas getan werden. (Symbolbild)

Zum Wohle der Angehörigen von Pflegebedürftigen muss dringend etwas getan werden. (Symbolbild)

Von Katharina Federl

AZ-Nachrichtenredakteurin Lisa-Marie Albrecht über die Situation pflegender Angehöriger.

Drei Viertel aller Betreuungsbedürftigen werden ausschließlich oder hauptsächlich zu Hause versorgt. Ihre Ehemänner und -frauen, Kinder und Verwandten sind der größte Pflegedienst Deutschlands. Doch immer mehr der Mitarbeiter haben Burn-out. Deshalb ist jede Erleichterung für pflegende Angehörige sinnvoll und nötig - auch ein Bürokratieabbau. Zumal ihn mit Andreas Westerfellhaus jemand fordert, der weiß, wovon er spricht. Man kann nur hoffen, dass der Gesundheitsminister seine Vorschläge nicht in den Papierkorb wirft.

Dennoch darf eins nicht vergessen werden: Der Anspruch auf Leistungen hilft nur, wenn es auch Angebote gibt. Besonders im Bereich der Kurzzeitpflege ist hier noch viel zu tun. Nicht mal jedes zehnte Heim bietet diese überhaupt noch an, weil sie sich nicht rechnet. Hier muss dringend gehandelt werden - zum Wohle der Angehörigen. Denn wenn sie kollabieren, kollabiert auch das Pflegesystem.

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