Erding

Zwei Fälle sexueller Belästigung - Zeuge gesucht


Gleich zwei Fälle von sexueller Belästigung hat die Bundespolizei aufzuklären.

Gleich zwei Fälle von sexueller Belästigung hat die Bundespolizei aufzuklären.

Von Polizei/idowa

Zwei Fälle sexueller Belästigung ereigneten sich am frühen Dienstag, 1. August, in einer S-Bahn am Rosenheimer Platz und im Bahnhof Erding. Im Fall einer S-Bahn auf dem Weg zum Ostbahnhof sucht die Bundespolizei nach einem Zeugen.

Vorfall in der S-Bahn zum Ostbahnhof

Der erste Fall ereignete sich kurz nach 1 Uhr. Eine Frau teilte per Notruf mit, dass zwei Männer in einer S3 Richtung Holzkirchen auf der Fahrt zum Ostbahnhof einen dunkelhäutigen Mann bedrängen und beleidigen. Alarmierte Beamte erreichten die S-Bahn und trafen am Bahnsteig auf einen Zeugen sowie einen 31-jährigen Nigerianer. Beide bestätigten die Meldung und wiesen darauf hin, dass sich die Verdächtigen noch im Zug befänden.

Ersten Ermittlungen zufolge haben die beiden Männer, Kroaten im Alter von 28 Jahren, den Nigerianer ohne erkennbaren Grund provoziert und beleidigt. Zudem drohten sie ihm Schläge für den Fall an, dass er die S-Bahn nicht verlassen würde. Bei der Befragung äußerten sie sich zudem auch mehrfach rassistisch.

Die Bundespolizei sucht in diesem Zusammenhang nach einem dunkel gekleideten, jüngeren Mann mit Rucksack. Er ist ein wichtiger Zeuge. Der Mann saß direkt neben dem Vierersitz im vorderen Wagen eines Kurzzuges der S3 und hatte die S-Bahn am Ostbahnhof gegen 1.15 Uhr verlassen.

Im weiteren Verlauf meldete sich dann auch die Anruferin bei den Beamten. Die 39-jährige aus der Au gab an, dass sie die Polizei alarmierte. Als die beiden Kroaten dies mitbekommen hatten, soll einer der beiden die Frau bosnischer Herkunft am Handgelenk gepackt haben, während der andere zu ihr sagte, sie solle das Telefonieren unterlassen. Beide beleidigten und bedrohten sie auf sexueller Basis.

Bei der Sachbearbeitung hatten die Beamten den Eindruck, dass die beiden Kroaten die Lage nicht ernst nahmen. Sie lachten ständig und winkten bei getroffenen Maßnahmen stets nur ab. Auf die strafrechtlichen Vorhalte äußerten sie, dies sei ihnen egal. Gegen beide 28-Jährige ermittelt die Bundespolizei wegen Beleidigung, Nötigung und Körperverletzung.

Vorfall am Bahnhof Erding

Der zweite Vorfall ereignete sich gegen 2 Uhr am Bahnhof Erding. Hier hatte ein 22-jähriger Afghane eine 21-jährige Erdingerin auf sexueller Basis beleidigt. Eine Sicherheitsstreife der Deutsche Bahn beobachtete den Vorfall und schritt ein. Ein Beamter der Landespolizei in zivil gab sich als Polizist zu erkennen. Als der 27-jährige Beamte die Personalien erheben wollte, wurde der Afghane aggressiv und versuchte zu flüchten. Der Beamte konnte ihn jedoch überwältigen und bis zum Eintreffen einer Streife der Polizeiinspektion Erding festhalten.

Auch hier wird nun seitens der Bundespolizei wegen Beleidigung auf sexueller Basis und zusätzlich wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt.

Weitere Ermittlungen

In beiden Fällen werden die Videoaufzeichnungen der S-Bahn beziehungsweise des Bahnhofes Erding zur Aufklärung der Tat und Täterermittlung ausgewertet.

Die Bundespolizei lobte die 39-jährigen Frau aus der Au für ihr couragiertes Verhalten sowie den Zeugen, die sich zur Aufklärung des Sachverhaltes zur Verfügung stellten. Dank der schnellen Verständigung über den Notruf konnten Beamte die vermeintlichen Täter am Ostbahnhof stellen und somit auch den 31-jährigen Nigerianer möglicherweise vor weiteren Exzessen schützen.