Kriminalität

Umfrage: Wieder mehr Straftaten - nur jeder Fünfte hat Angst


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Ein Streifenwagen der Polizei steht mit eingeschaltetem Blaulicht auf der Straße.

Von dpa

Die Angst vor Straftaten in Deutschland ist laut einer Umfrage trotz verstärkter Kriminalität weiterhin gering. Wenige Menschen befürchteten, Opfer eines Diebstahls, Betrugs oder Raubüberfalls zu werden, teilte das Infocenter der R+V Versicherung als Ergebnis ihrer Langzeitstudie "Die Ängste der Deutschen" mit.

Demnach hat im Jahr 2022 wie in 2021 erneut nur rund jeder Fünfte (19 Prozent) der Befragten Angst davor. Und das, obwohl die Anzahl der polizeilich registrierten Straftaten 2022 erstmals seit fünf Jahren wieder zugenommen hatte - um 11,5 Prozent auf 5,63 Millionen Fälle.

"Dieser erhebliche Anstieg spiegelt sich nicht in unserer Umfrage wider", sagte Studienleiter Grischa Brower-Rabinowitsch. Ein Blick in die Vergangenheit zeige, dass die Angst seit Beginn der Langzeitbefragung kontinuierlich gesunken sei. "Zum Vergleich: In den 1990er Jahren war diese Sorge deutlich höher", erklärte Brower-Rabinowitsch. Seinen Aussagen zufolge lagen die Werte damals vielfach über der 40-Prozent-Marke.

Die diesjährige Studie habe auch gezeigt, dass die Angst im Osten (29 Prozent) der Bundesrepublik deutlich höher sei als im Westen (17 Prozent). Zudem bestehe ein erheblicher Unterschied zwischen Männern und Frauen: Rund ein Viertel der Frauen (24 Prozent) habe Angst, Opfer einer Straftat zu werden - bei den Männern seien es dagegen nur 14 Prozent. Auch fürchteten sich ältere Menschen mehr vor Straftaten als jüngere: 26 Prozent der über 60-Jährigen habe große Angst davor - fast doppelt so viele wie bei den Befragten unter 40 Jahren.

Bereits seit 1992 befragt das R+V-Infocenter jedes Jahr eine repräsentative Auswahl der Bevölkerung zu ihren größten Ängsten rund um Politik, Wirtschaft, Umwelt, Familie, Gesundheit - und Kriminalität.


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