Auktion von NS-Besitztümern

Libanese ersteigert Hitler-Gegenstände, spendet sie an Israel


Dieser Zylinder Hitlers war Teil der Auktion.

Dieser Zylinder Hitlers war Teil der Auktion.

Von Redaktion idowa und mit Material der dpa

Die Auktion von Besitztümern ranghoher Nationalsozialisten in Grasbrunn zog vergangene Woche Kritik auf sich. Ein libanesischer Sammler hat dort zehn Gegenstände aus Adolf Hitlers Besitz ersteigert - und führt sie nun einem erstaunlichen Zweck zu.

Der libanesische Geschäftsmann Abdallah Chatila hatte bei der Versteigerung Hitler-Devotionalien im Wert von 600.000 Euro gekauft, wie das Auktionshaus Hermann Historica in Grasbrunn bei München am Montag bestätigte. Er wolle die Gegenstände nun an Israel übergeben, erklärte er.

Die Versteigerung von Gegenständen aus dem Besitz ranghoher Nazis in der vergangenen Woche hatte Kritik auch von Seiten jüdischer Organisationen ausgelöst. Der in der Schweiz lebende Geschäftsmann sagte dem Armeesender, er habe schon vor der Versteigerung die israelische Organisation Keren Hajesod darüber informiert, "dass ich so viele Gegenstände von Adolf Hitler wie möglich kaufen und ihnen spenden werde".

Er habe insgesamt zehn Gegenstände gekauft, darunter Hitlers Faltzylinder, eine Ausgabe von Hitlers "Mein Kampf", eine Zigarrenkiste, Briefe und eine Schreibmaschine. "Alle stehen in direkter Verbindung mit Hitler", sagte Chatila dem Sender.

"Es ist sehr wichtig, sie aufzubewahren"

Zunächst habe er gedacht, es sei am besten, die Gegenstände aus der Nazi-Zeit zu verbrennen, sagte Chatila. "Aber ich denke, es ist sehr wichtig, sie aufzubewahren, weil es die Erinnerung am Leben erhalten wird, damit künftige Generationen sehen, dass Hitler wirklich existiert hat."

Eine Sprecherin von Keren Hajesod, einer Organisation, die Spenden für Israel sammelt, bestätigte am Montag, man werde die Gegenstände entgegennehmen. "Wir werden sie mit großer Sorgfalt behandeln und mit den relevanten Einrichtungen entscheiden, was mit ihnen zu tun ist."