Transatlantische Freihandelsabkommen

Bauernpräsident Heidl sieht keinen Grund zu Eile bei TTIP


Der bayerische Bauernpräsident Walter Heidl rechnet nicht mit einem schnellen Ende der Verhandlungen über das transatlantische Freihandelsabkommen.

Der bayerische Bauernpräsident Walter Heidl rechnet nicht mit einem schnellen Ende der Verhandlungen über das transatlantische Freihandelsabkommen.

Der bayerische Bauernpräsident Walter Heidl rechnet nicht mit einem schnellen Ende der Verhandlungen über das transatlantische Freihandelsabkommen. "Es gibt Stimmen, die meinen es wird 2016 abgeschlossen. Ich erachte es aber für sehr wichtig, dass bei diesen Verhandlungen Qualität vor Geschwindigkeit gehen muss", sagte Heidl. Wichtiger als ein rasches Ergebnis sei, dass die hohen europäischen Standards bei Lebensmittelsicherheit sowie im Tier- und Umweltschutz nicht unterlaufen werden.

In der EU umfassen Vorgaben den gesamten Erzeugungsprozess, in den USA werde hingegen nur die Produktqualität betrachtet. Etwa dürften in den USA Hormone zur Wachstumsbeschleunigung in der Tierhaltung eingesetzt werden. In der EU sei das seit vielen Jahren verboten.

Die bayerische Landwirtschaft genüge hier höchsten Ansprüchen, die verteidigt werden müssten. "Hier geht es neben einer eventuellen Wettbewerbsverzerrung vor allem auch um den Verbraucherschutz."

Der Bauernverband fordert unter anderem, dass zum Schutz der bayerischen Bauern und der Verbraucher Milch- und Fleischprodukte, die in den USA mit Hormoneinsatz erzeugt wurden, nicht auf den EU-Markt gelangen dürfen. Außerdem müssen die bestehenden Zölle für sogenannte sensible Produkte wie Rindfleisch erhalten bleiben. "Die Zölle bieten eine Art Qualitätsaußenschutz, den wir bei sensiblen Produkten unbedingt weiter brauchen." Gerade wegen der hohen Qualität heimischer Produkte biete das Handelsabkommen aber auch Chancen für deren Export.