Berlin

Afghanischer Präsident bei Gauck, Merkel und Steinmeier


Der Bundeswehreinsatz in Afghanistan und der stark angewachsene Zuzug von Flüchtlingen aus dem Land dominieren die Gespräche des afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani am Mittwoch in Berlin.

Der Bundeswehreinsatz in Afghanistan und der stark angewachsene Zuzug von Flüchtlingen aus dem Land dominieren die Gespräche des afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani am Mittwoch in Berlin.

Von Katharina Binder

Afghanistans Präsident Aschraf Ghani ist in Berlin. Der Bundeswehreinsatz am Hindukusch und der stark angewachsene Zuzug von Flüchtlingen aus dem Land dominieren die Gespräche.

Der Bundeswehreinsatz in Afghanistan und der stark angewachsene Zuzug von Flüchtlingen aus dem Land dominieren die Gespräche des afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani am Mittwoch in Berlin. Ghani trifft mit Kanzlerin Angela Merkel (12.15 Uhr), Bundespräsident Joachim Gauck (14.00 Uhr) und Außenminister Frank-Walter Steinmeier (14.30) zusammen.

Nach dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes hatte sich die Sicherheitslage in dem Land am Hindukusch dramatisch verschlechtert. Radikalislamische Taliban-Rebellen verstärkten ihre Angriffe.

Die Nato hat den Truppenabzug deswegen vorerst gestoppt. Die Außenminister der Bündnisstaaten beschlossen am Dienstag, den Einsatz 2016 nahezu unverändert fortzuführen. Rund 12 000 Soldaten werden damit die afghanischen Sicherheitskräfte beraten und ausbilden. Deutschland weitet sein Engagement sogar wieder aus und will sich mit bis zu 980 Bundeswehrsoldaten beteiligen. Zuletzt waren insgesamt 13 110 Soldaten für die "Resolute Support Mission" gemeldet - davon 850 Bundeswehrsoldaten.

Etliche Nato-Partner wie Deutschland und die USA hatten für 2016 eigentlich einen weitreichenden Truppenabzug geplant. Die anhaltende Gewalt der Taliban und vor allem die vorübergehende Eroberung der nordafghanischen Provinzhauptstadt Kundus führten aber zu einem Umdenken.

Durch die Offensive der Taliban ist auch die Zahl der Flüchtlinge, die ihre Heimat Richtung Europa verlassen, stark angestiegen. In Deutschland wurden im Oktober mehr als 31 000 Flüchtlinge aus Afghanistan registriert. Nur aus Syrien waren es noch mehr.