München

Massive Warnstreiks treffen Familien und Flugreisende


Von Redaktion idowa

Geschlossene Kitas, keine Müllabfuhr und der Ausfall von 400 Flügen am Münchner Flughafen - mit massiven Warnstreiks im öffentlichen Dienst haben am Dienstag auch in Südbayern Tausende Beschäftigte den Druck vor den nächsten Tarifverhandlungen erhöht. Für Mittwoch rief die Gewerkschaft Verdi zu massiven Aktionen in Nordbayern auf.

Am heftigsten traf es am Dienstag den Münchner Flughafen, wo rund 500 Mitarbeiter der Gepäckabfertigung, der Sicherheitsgesellschaft und der Flughafenfeuerwehr am Morgen in einen ganztägigen Warnstreik traten. Eine der beiden Start- und Landebahnen wurde geschlossen und ein Drittel der geplanten 1.200 Flüge wurde gestrichen, wie Flughafensprecher Ingo Anspach sagte.

Außerdem seien mehrere Hundert Kitas in Südbayern bestreikt worden, sagte Gewerkschaftssprecher Hans Sterr. In München wurden drei städtische Kliniken, vier Hallenbäder und die Kammerspiele bestreikt. In Augsburg fiel die Müllabfuhr teilweise aus, die Bürgerbüros und zwei Hallenbäder blieben geschlossen.

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Auch Kliniken in Rosenheim, Berchtesgaden, Bad Reichenhall, Traunstein, Trostberg, Traunreut, Bad Aibling, Wasserburg und Tegernsee waren betroffen. In Bad Reichenhall wurde der Bauhof bestreikt. "Es geht quer durch alle Bereiche der Kommunen und der Bundesbehörden", sagte Verdi-Sprecher Sterr.

In München zogen Beschäftigte in zwei Demonstrationszügen zu einer Kundgebung auf den Marienplatz. Die Gewerkschaft meldete am Mittag 7.000 Teilnehmer.

Am Mittwoch will die Gewerkschaft in Würzburg sämtliche Straßenbahnen ganztägig ausfallen lassen. Omnibusse sollen hingegen fahrplanmäßig verkehren. In Nürnberg dürfte es wegen einer geplanten Großkundgebung zu Verkehrsbehinderungen kommen. Auch mehrere Kindergärten in einigen Städten sollen geschlossen bleiben, hie und da sollen Notbetreuungen angeboten werden.

Für die bundesweit 2,3 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen fordern Verdi und der Beamtenbund dbb sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber 200 Euro pro Monat. Die dritte Verhandlungsrunde beginnt am Sonntag in Potsdam.