Deutliche Belastungen

BMW steckt Ziele wegen Ukraine-Krieg vorsichtiger


Das BMW-Logo auf dem Firmensitz des Automobilherstellers in München.

Das BMW-Logo auf dem Firmensitz des Automobilherstellers in München.

Von Redaktion idowa und mit Material der dpa

Der Autobauer BMW rechnet mit deutlichen Belastungen durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine.

In diesem Jahr geht der Konzern wegen der Auswirkungen auf die eigene Produktion bei der Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern im Autogeschäft von 7 bis 9 Prozent aus, wie die Münchener am Mittwoch mitteilten. Ohne die Probleme aus dem Konflikt hätte sich das Unternehmen nach eigenen Angaben zum Ziel gesetzt, dass zwischen 8 und 10 Prozent des Umsatzes als operativer Gewinn hängenbleibt. Analysten trauten BMW im Schnitt hier zuvor um die 9 Prozent zu. Die Nachfrage sei weltweit hoch, hieß es vom Konzern - dennoch rechnet BMW wegen der geopolitischen Lage in Osteuropa nur mit Auto-Auslieferungen auf dem Niveau des Vorjahres.

Der Konzern insgesamt dürfte den Vorsteuergewinn deutlich steigern, prognostiziert das Management um Chef Oliver Zipse. Das liegt auch am chinesischen Produktions-Joint-Venture BMW Brilliance, an dem die Bayern im Februar die Mehrheit übernommen haben.

BMW erhöht Schlagzahl bei vollelektrischen Autos

Bisher war BMW davon ausgegangen, dass 2030 mindestens 50 Prozent der verkauften Autos nur noch von einem Elektromotor angetrieben werden. Bedingung für das stärkere Wachstum bei den Vollelektroautos sei der Ausbau der weltweiten Ladeinfrastruktur, forderte BMW erneut. Dieser müsse mit dem Modellangebot und der gestiegenen Nachfrage mithalten können.

In der neuen Modellgeneration - die BMW "Neue Klasse" nennt - werde erstmals ein neuer batterieelektrischer Antrieb zum Einsatz kommen, der die Kosten des Antriebsstrangs deutlich senken solle, hieß es vom Konzern. Für diesen Antrieb entwickle BMW eine neue Generation von Batteriezellen.

Noch in diesem Jahr will BMW zur neuen Batterietechnologie Details bekanntgeben. Rivalen wie Tesla, Volkswagen und Mercedes-Benz hatten in den vergangenen Jahren bei Investoren mit solchen Veranstaltungen rund um Batterie-Technik starkes Interesse geweckt. BMW gilt bislang nicht als offensivster Autobauer, was den reinelektrischen Batterieantrieb angeht. Nach wie vor geht BMW auch davon aus, dass auch ab 2030 herkömmliche Antriebe wie Verbrenner in manchen Weltregionen nötig sind.

Ende der Kurzarbeit im Werk Dingolfing

Unterdessen bereitet sich das BMW-Werk Dingolfing wieder auf den regulären Betrieb vor. Am 21. März soll die Kurzarbeit dort wieder enden. "Wir starten bereits im Laufe dieser Woche mit einem gestaffelten Hochlauf, damit ab 21. März die Fertigung wieder regulär läuft", so Pressesprecher Manuel Sattig. Die Lage bleibe aber weiterhin dynamisch. Weitere Liefereinschränkungen, bedingt durch den Krieg in der Ukraine, könnten nicht ausgeschlossen werden - und könnten dann auch wieder Auswirkungen auf den niederbayerischen Standort haben. "Wir sind weiterhin in intensiven Gesprächen mit unseren Lieferanten", so Sattig.