So einen Aufmarsch hat die Stadt Vilsbiburg noch nie erlebt: 1.600 festlich gewandete Böllerschützen zogen, begleitet von neun Musikkapellen, Fahnenabordnungen, Marketenderinnen und Jungvolk, von der Stadthalle zum Schießplatz an der Maybachstraße. Dort feuerten die Schützen fünf Salven in verschiedenen Schussfolgen ab.

Josef Braunstein, der das zentrale Schießen geleitet hatte, freute sich später im Pressegespräch über die präzise Ausführung seiner Kommandos. Am Rande des Schießplatzes verfolgten rund 1.000 Zuschauer diesen gewaltigen Rumms der Böller.

Ein vier Tage währendes Festprogramm hatten die Veranstalter rund um das Bayerische Böllerschützentreffen zusammengestellt, zu dem 163 Vereine aus ganz Bayern, dazu aus Hessen, Baden-Württemberg und Österreich gekommen sind. Während der Kabarettabend mit Martina Schwarzmann am Donnerstagabend fast sofort ausverkauft war, blieben der Festabend mit den brillant aufspielenden "Musikatzen" und vor allem der für das ältere Publikum gedachte "bayerische Nachmittag bis auf d'Nacht" deutlich hinter den Erwartungen zurück. Trachtengruppen und Gstanzlsänger hatten es in der Vilsbiburger Stadthalle schon immer schwer.

Der eigentliche Festtag, das 29. Bayerische Böllerschützentreffen am Sonntag, klappte dagegen wie am Schnürchen. Zuvor hatten die Organisatoren noch mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen, wie Braunstein erzählte. Denn eine Woche vor dem Fest wurde den Organisatoren mitgeteilt, dass aufgrund der Verkehrssituation in der Stadt weder der Festgottesdienst noch der Schützenzug wie geplant stattfinden könnten. Da hieß es schnell improvisieren, und dank der Flexibilität der kirchlichen Einrichtungen sowie mit tatkräftiger Hilfe der Stadt wurden beide Probleme gelöst - auch wenn der Festzug durch das Lechnergassl und das Löchl einen eher ungewöhnlichen Weg nehmen musste.

Große Aufmerksamkeit

Die Vilsbiburger Öffentlichkeit nahm die Böllerschützen sehr deutlich wahr. Viele Bürger säumten den gut zwei Kilometer langen Schützenzug durch die Innenstadt und die Herrnfeldener Straße: "Da konnte einem das Herz aufgehen", freute sich Josef Braunstein. Selbst beim Rückmarsch wurde den Schützen entlang des Wegs zugewunken.

Der eigentliche Anlass zur Feier, das 30-jährige Bestehen der Frauensattlinger Hochlandschützen, war zugunsten des Landesböllerschützentreffens zurückgestellt worden. Es habe ihn die Herausforderung gereizt, sagte Braunstein, ob man in der Gemeinschaft von vier Vereinen nicht auch eine derart große Veranstaltung stemmen könne. Bekanntlich haben die Hochlandschützen zusammen mit den Jungschützen Geisenhausen, den Feuerschützen Holzhausen und der Edlen und Vesten Hautzenperger zu Söll's getreuer Hauffen einen gemeinsamen Festausschuss gebildet und das Landestreffen organisiert.

Vom perfekten gemeinsamen Schießen bis hin zur Verköstigung der mehr als 2.000 Gäste in nur einer Stunde durch die Festwirtsfamilie Maier aus Frauensattling klappte gestern alles wie am Schnürchen. Auf die Frage, was er nun als Nächstes anstrebe, sagte Josef Braunstein ganz kurz: "Urlaub".

Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Vilsbiburger Zeitung vom Montag, 18. Juli.