Passau

Wegen Porno-Sucht: Passauer Pfarrer begeht Selbstmord


Weil er süchtig nach Pornos war, hat sich ein Pfarrer aus dem Bistum Passau selbst das Leben genommen.

Weil er süchtig nach Pornos war, hat sich ein Pfarrer aus dem Bistum Passau selbst das Leben genommen.

Ein katholischer Pfarrer aus dem Bistum Passau hat sich wegen seines "virtuellen Doppellebens" umgebracht. Der 59-Jährige hatte in seinem Abschiedsbrief geschildert, süchtig nach Internet-Pornos zu sein.

Er habe viele Stunden im Internet verbracht und regelmäßig Porno-Seiten besucht, sich auch Fotos und Videos runtergeladen. Gleichzeitig war er sich bewusst, dass sein Verhalten für einen katholischen Priester eine schwere Sünde darstellt. Seine verbotene Leidenschaft, die Sucht und die Angst entdeckt zu werden, hätten schwer an ihm genagt. Am Ende habe er dann keinen anderen Ausweg als den Freitod gesehen. Am vergangenen Mittwoch wurde die Leiche des 59-Jährigen im Pfarrhof entdeckt.

Der Passauer Bischof Stefan Oster schilderte am Montag in der Trauerrede, es sei der ausdrückliche Wunsch des Pfarrers gewesen, die Gründe für seinen Suizid öffentlich zu machen. Der Selbstmord sei ein Akt der Verzweiflung gewesen. Der Geistliche fürchtete offenbar, durch sein Verhalten einen Skandal auszulösen und habe sich daher umgebracht. "Er wollte, dass die Dinge auch öffentlich werden, als eine Art öffentliches Schuldeingeständnis", so Oster. Dabei habe der 59-Jährige nichts getan, was rechtlich zu belangen wäre. Es habe durch den 59-Jährigen keinerlei Übergriffe gegeben, schon gar nicht bei Kindern.