Passau

Baby-Kängurus in Hundebox entdeckt


Laut eigenen Angaben hatte der 31-Jährige die Tiere in Holland erstanden und wollte sie nun in seine Heimat Rumänien mitnehmen, wo er einen Privatzoo betreibe. (Symbolbild)

Laut eigenen Angaben hatte der 31-Jährige die Tiere in Holland erstanden und wollte sie nun in seine Heimat Rumänien mitnehmen, wo er einen Privatzoo betreibe. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Bei der Fracht eines 31-jährigen Rumänen, den die Polizei in der Nacht auf Mittwoch in Passau rausgezogen hat, staunten die Beamten nicht schlecht: der Mann hatte zwei vollkommen geschwächte Baby-Kangurus dabei - in Transportboxen für Hunde!

Zunächst hatte es für die Polizisten nach einem Routine-Fall ausgesehen: ein falsches holländisches Kennzeichen, keine Zulassung, kein Führerschein. Das änderte sich, als die Polizisten einen Blick in den Kofferraum des 31-Jährigen warfen: Dort entdeckten sie Transportboxen, wie sie für Hunde oder Katzen verwendet werden. Darin kauerten zwei junge Kängurus, keinen halben Meter groß, stark geschwächt von einer augenscheinlich langen Reise.

Laut eigenen Angaben hatte der 31-Jährige die Tiere in Holland erstanden und wollte sie nun in seine Heimat Rumänien mitnehmen, wo er, wie er zu Protokoll gab, einen Privatzoo betreibe. Inwiefern das stimmt, konnten die Behörden bislang nicht feststellen. Fest steht: zum Ausreisen brauchen die kleinen Kängurus ein Gesundheitszeugnis. Darum kümmert sich nun das Passauer Veterinäramt, wie Michael Ammerl von der Inspektion Passau idowa gegenüber erklärte. Für die entsprechenden Untersuchungen sind sie einstweilen im Passauer Tierheim einquartiert. Das hat noch einen zweiten Grund: Die Tiere seien laut Angaben der Veterinäre zu schwach, um die Fahrt nach Rumänien anzutreten.

Der Rumäne kann seine beiden Kängurus wieder abholen, sobald er einen Beweis dafür liefert, dass sie auch wirklich ihm gehören. Ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz liegt nach gegenwärtiger Ermittlungslage übrigens nicht vor, wie Michael Ammerl auf Nachfrage von idowa bestätigte. Es sei durchaus zulässig, Kängurus auf diese Weise zu transportieren.

Was auf den Rumänen dennoch zukommt, sind die Anzeigen wegen Urkundenfälschung und Fahrens ohne Fahrerlaubnis - und ein Berg Rechnungen: denn dem Veterinäramt, den Tierärzten und dem Tierheim entstehen durch die unverhofften Gäste natürlich Kosten.