Mode

Shoppen mit gutem Gewissen: Nachhaltige Mode


Nachhaltige Mode ist uncool? Falsch! Sie kann auch stylisch aussehen.

Nachhaltige Mode ist uncool? Falsch! Sie kann auch stylisch aussehen.

Viele haben inzwischen die Nase voll davon, ständig neue, immer billigere Klamotten zu kaufen. Sie beschleicht irgendwie ein mulmiges Gefühl, wenn sie für ein T-Shirt zwei Euro bezahlen. Gut, dass gerade viele junge, hippe Labels aus dem Boden schießen, die auf Nachhaltigkeit setzen. Und dabei überhaupt nicht öko sind.

Was ist Slow Fashion?

Diesen neuen Labels ist es wichtig, dass ihre Näher und Händler vernünftig bezahlt werden und die Materialien ökologisch hergestellt werden. Dabei sind sie eines nicht: typisch öko. Im Gegenteil: Ihre Mode ist extrem trendig und urban. Slow Fashion nennt man diese Strömung, die das Gegenteil von Fast Fashion meint. Die Modemacher achten auf eine ökologische Produktion und den fairen Umgang mit Arbeitern und Preisen. Die Kleidung ist dafür - logisch - etwas teurer, aber auch qualitativ hochwertiger. Noch in den 80er Jahren habe man "im Vergleich zu heute nur einen Bruchteil an Klamotten im Schrank gehabt", weiß Martina Weiß, Professorin für Modemanagement an der Mediadesignhochschule in München. Derzeit könne man bei Verbrauchern und Modefirmen ein Umdenken beobachten, sagt Weiß.

Wo gibt es nachhaltige Mode?

Seit Kurzem gibt es viele große Marken für nachhaltige Mode. Ihr findet sie in einzelnen Läden und unter www.glore.de, www.greenality.de oder www.avocadostore.de. Manche Marken gibt es auch bei Zalando, zum Beispiel Armedangels. Auch C&A hat eine Bio Cotton Linie, und H&M setzt mit seiner Conscious Collection ebenfalls auf Nachhaltigkeit. Allerdings: Beide produzieren nicht nach Standards bestimmter Ökosiegel, sondern werben mit einer Selbstverpflichtung. Das muss man, so Weiß, mindestens kritisch betrachten.

Wie cool ist Öko?

"Früher hat man Öko-Produkte im Ökoladen vom Mann mit dem dicken Strickpulli bekommen. Mittlerweile ist Bio-Lifestyle und vegane Ernährung schick", sagt Martina Weiß. Eine ähnliche Entwicklung gibt's beim Thema Mode. Langweilige Biofarben, kratzige Wolle und unsexy Schnitte seien passé. Nachhaltige Mode müsse genauso sportiv, casual, contem- porary und dem Zeitgeist entsprechen, so Weiß.

Wie erkenne ich nachhaltige Mode? Achte auf diese Siegel!

IVN Best ist das strengste Siegel. Es betrachtet die komplette textile Kette vom Anbau bis zum Endprodukt. Auch der Einsatz von Chemikalien darf bestimmte Grenzwerte nicht überschreiten beziehungsweise muss darauf verzichten.

GOTS heißt Global Organic Textile Standard. Mindestens 70 Prozent der Fasern stammen aus kontrolliert biologischem Anbau. Gentechnik ist nicht zugelassen, auch wird auf bessere Arbeitsbedingungen geachtet. GOTS regelt die gesamte Textile Wertschöpfungskette vom Anbau bis zum fertigen Produkt. Das Siegel ist fast so streng wie IVN Best.

Bluesign betrachtet ebenfalls die gesamte Herstellungskette der Chemieindustrie. Bekannte Hersteller sind zum Beispiel: Schöffel, Columbia, 3M Thinsulate, The North Face, Patagonia, Nike, Vaude und G-Star Raw, Adidas.

Öko-Tex Standard 100 am weitesten verbreitete Standard ist ein reines Verbraucherschutzsiegel: Es prüft lediglich die Schadstoffrückstände am Endprodukt, die Herstellungsbedingungen aber nicht. Produkte mit dem Siegel sind überall im Einzelhandel zu finden.

Fair Wear Foundation ist eine Initiative, der NGOs, Gewerkschaften, Wirtschafts- und Handelsverbände angehören, um die sozialen Bedingungen in den Nähfabriken zu verbessern und für bessere Söhne zu sorgen, die zum Leben reichen. Das Siegel ist sehr streng.

Fair Trade Baumwolle arbeitet an einem Textilsiegel, das die komplette Lieferkette umfasst. Bislang gibt es nur Fairtrade-zertifizierte Baumwolle. Förderungen des neuen Siegels umfassen bessere Arbeitsbedingungen, Arbeitsrechte und Löhne zum Leben. Allerdings gab es auch schon Kritik an dem Standard, der jedoch immer noch sehr hoch ist.

Quelle: Greenpeace

Der Label-Check: Hier gibt es nachhaltige Mode

Armedangels
bekanntes Label für nachhaltige Mode für Frauen und Männer mit Sitz in Köln

Homepage: gut
Nachhaltigkeit: z. T. Fairtrade und GoTs Fair wear foundation
Preis: günstig
Trendfaktor: sehr trendig
Empfehlung der Redaktion: Tolle Hoodies

Lanius
Mode für Frauen, hergestellt in Europa

Homepage: sehr gut
Nachhaltigkeit: GOTS-zerfifiziert
Preis: eher teuer
Trendfaktor: sehr trendig
Empfehlung der Redaktion: Shop the Look, Lieblingsteile

People Tree

britisches Label, große Auswahl (sogar Schlafanzüge und Accesssoires), schöne Kleider, trendige Hosen und viel Streifen nur kleine Auswahl für Männer

Homepage: gut
Nachhaltigkeit: GOTS-zertifiziert
Preis: mäßig
Trendfaktor: sehr trendig
Empfehlung der Redaktion: T-shirts und Kleider

Knowledge CottonApparel
Label für Männer, sehr trendige Streetware

Homepage: sehr gut
Nachhaltigkeit: Fairtrade und GOTS
Preis: günstig
Trendfaktor: sehr trendig
Empfehlung der Redaktion: Pullis und Longsleeves

Hess Natur
Label für klassische Mode und Basics, große Auswahl

Homepage: sehr gut
Nachhaltigkeit: Zusammenarbeit mit fair wear
Preis: mäßig
Trendfaktor: mittelmäßig
Empfehlung der Redaktion: Tolle Basics

Bleed
kleine aber sehr feine Auswahl an trendiger Mode

Homepage: sehr gut
Nachhaltigkeit: -
Preis: günstig
Trendfaktor: sehr trendig
Empfehlung der Redaktion: Schöne Pullis

alma lovis
große Auswahl, Basics und Klassiker

Homepage: ok
Nachhaltigkeit: GOTS
Preis: teuer
Trendfaktor: trendig
Empfehlung der Redaktion: Schöne Strickpullis

Langbrett
Surfer- und Skateboard-Mode, auch Schuhe und Rucksäcke

Homepage: gut
Nachhaltigkeit: produziert in Krefeld und Portugal
Preis: eher teuer
Trendfaktor: sehr trendig
Empfehlung der Redaktion: für den sportlichen Look

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Dieses Kleid gibt es bei People Tree Spring.

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Dieses Oberteil gibt es bei People Tree Spring.

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Dieses Kleid gibt es bei Lanius.

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Diese Latzhose gibt es bei Armedangels.

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Dieses Oberteil gibt es bei Armedangels.

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GOTS heißt Global Organic Textile Standard. Mindestens 70 Prozent der Fasern stammen aus kontrolliert biologischem Anbau.

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IVN Best ist das strengste Siegel. Es betrachtet die komplette textile Kette vom Anbau bis zum Endprodukt.

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Fair Wear Foundation ist eine Initiative, der NGOs, Gewerkschaften, Wirtschafts- und Handelsverbände angehören, um die sozialen Bedingungen in den Nähfabriken zu verbessern und für bessere Söhne zu sorgen, die zum Leben reichen.

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Fair Trade Baumwolle arbeitet an einem Textilsiegel, das die komplette Lieferkette umfasst. Bislang gibt es nur Fairtrade-zertifizierte Baumwolle.