Drei weitere große Rollen im Drachenstich-Festspiel sind vergeben: In die Fußstapfen von Hans Fax als Sattelbogner tritt Sandro Ziesler. Nachdem Uli Jakob ab dem nächsten Jahr Heinz Winklmüller als Chamerauer folgt, musste seine Rolle als Sekretarius neu besetzt werden. In diese schlüpft Markus Späth, der Ritter der Jahre 2011 und 2012. Die neue Figur des "Raphael" übernimmt Karl-Heinz Haimerl aus Ränkam. Nun muss noch eine Nachbesetzung für Ziesler als "Neußl Hans" gefunden werden.

"Beim Drachenstich sind wichtige Rollen-Entscheidungen gefallen. Nach mehreren Casting-Runden hat sich Regisseur Alexander Etzel-Ragusa jetzt für drei Kandidaten entschieden", war am Donnerstagvormittag von der neuen Drachenstich-Organisationsleiterin Lisa Kager zu erfahren. Sie stellte auch kurz die Wahl vor.

Mit Sandro Ziesler spielt künftig ein Akteur - neben Klaus Gevatter - den Sattelbogner, dessen Familie eng mit dem Festspiel verbunden ist. "Seit ich fünf Jahre alt bin, bin ich schon beim Drachenstich dabei. Zuerst an der Hand von der unvergessenen Igl-Mama im Volk", erinnert er sich.

Danach stieg er ins Sattelbogner-Gefolge ein, und seit 2010 verkörpert er den "Neußl Hans" und ist parallel dazu auch bei den Schwertkämpfern im Festspiel aktiv. "Oh mei, blaue Flecken gehören da halt dazu", nimmt er seine alljährlichen Blessuren gelassen hin, weshalb er sich auch nicht vor den Kämpfen mit dem neuen Chamerauer Uli Jakob, als "Arma" ebenfalls kampferprobt, fürchtet. Sandro Ziesler tritt mit dieser Entscheidung auch in die Fußstapfen seines Vaters Hans, der den Sattelbogner vor 30 Jahren, genau im Jahr der Geburt seines Sohnes Sandro, erstmals verkörpert hatte.

Auf die Drachenstich-Festspielbühne kehrt Markus Späth zurück. Er war in den Jahren 2011 und 2012 gleich zweimal der Drachentöter, nachdem sich sein Nachfolger bei einem Reitunfall verletzt hatte. Seinen Einstand beim Drachenstich gab Späth vor zehn Jahren als "Straubinger Höfling" und zugleich als "frecher Schratzl" bei den "Further Ritterspielen". Wandlungsfähig sprang er auch schon in zwei Sprechrollen ein: als Jan und als Neußl Hans. "Und seit 2013 schau ich mir halt jedes Jahr ein paar Mal den Drachenstich als Zuschauer an und scharre ganz leise mit den Hufen, bis wieder eine Rolle für mich frei wird", meint er schmunzelnd.

Noch kein Rollenvorbild gibt es für den "Raphael". Regisseur Alexander Etzel-Ragusa wird diese Figur im kommenden Jahr neu ins Stück integrieren. "Raphael" ist der Gläubiger des Sattelbogners aus Regensburg, von dem bisher im Spiel immer nur die Rede war. 2017 wird er durch Karl-Heinz Haimerl erstmals auf der Drachenstich-Bühne auch zu sehen sein.

Der 39-jährige Haimerl ist bekannt als Sänger in diversen Bands, unter anderem "Virgin and Fish". Er war erstmals 2009 beim Drachenstich im Einsatz, nämlich als Henker. "Da hab ich Feuer gefangen. Und jetzt freut's mich, dass ich in einer Sprechrolle mitwirken darf!", meinte er auf die Entscheidung von Etzel-Ragusa. Noch offen ist die Frage, ob der "Raphael" doppelt besetzt wird.

Drachenstich-Insider wissen natürlich, dass dadurch eine weitere Rolle frei geworden ist - die des "Neußl Hans", die bisher Sandro Ziesler verkörperte. Lisa Kager bittet Interessenten, sich im Drachenstich-Festspielbüro zu melden; am besten per E-mail unter: drachenstich@furth.de

Alles in allem zeigt sich Regisseur Alexander Etzel-Ragusa von allen Bewerbern begeistert. Er betont: "Wenn sich so viele gute Darsteller um die Rollen bewerben, muss man sich keine Angst um die Zukunft des Drachenstichs machen."