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Gedicht: Die Seele des Winters
23. März 2018, 11:20 Uhr aktualisiert am 23. März 2018, 11:20 Uhr
An der Seite der Straße türmen sich die Haufen
aus Schnee,
aufgerichtet
durch die Schneeräumer, die überall durch die Straßen rauschen.
Die weiße, geschlossene Schneedecke,
die sich über alle Wege gelegt hat
wird durchbrochen,
entfernt,
durch Schaufeln
von Menschenhand geführt.
Die Straßen,
die sich wie Lebensadern durch die Stadt ziehen,
werden befreit
vom Eis
durch Salz,
sodass der Fluss des Blutes wieder funktioniert.
Doch was gibt uns das Recht
diese Schönheit,
dieses Wintertreiben,
dieses Naturwunder,
zu beseitigen,
zu vernichten,
zu zerstören?
Wissen wir eigentlich genau,
welches komplexe System hinter jeder einzelnen
Schneeflocke,
Eisblume,
gefrorenen Pfütze
steckt?
Der Schnee hat seinen Platz
In der Natur
Wie jedes andere Wesen,
jede andere Lebensform,
ja sogar der Mensch.
Die Schönheit,
Ruhe,
Friedlichkeit,
die er mit sich bringt
sollte uns zum Nachdenken bringen
über unsere
Hektik,
Kontrollzwang,
Hast.
Was zählt wirklich auf der Welt?