Erding

Mehrere Gewaltausbrüche von Asylbewerbern halten Polizei in Atem


Am Wochenende musste die Erdinger Polizei gleich mehrmals zu Einsätzen in Flüchtlingsunterkünften ausrücken.

Am Wochenende musste die Erdinger Polizei gleich mehrmals zu Einsätzen in Flüchtlingsunterkünften ausrücken.

Einige gewaltbereite Asylbewerber haben der Erdinger Polizei am Wochenende gleich mehrere Einsätze beschert.

Der erste Vorfall ereignete sich am Freitagabend in der Flüchtingsunterkunft in Moosinning: Dort sind seit kurzem mehrere Asylbewerber aus Sierra Leone untergebracht. Darunter auch zwei junge Kinder im Alter von sechs bzw. zehn Jahren. Deren Eltern wurden allerdings in die Unterkunft in Landsberg am Lech zugewiesen, sodass sich nur ihre Tante um sie kümmern kann. Die 20-Jährige war mit der belastenden Situation allerdings überfordert. Und da die Kinder permanent stritten und weinten, lagen auch bei den restlichen Bewohnern die Nerven blank. Am Freitagabend musste die Polizei deswegen anrücken, um einen sich anbahnenden Streit zu schlichten. Zunächst schien auch alles wieder in Ordnung zu sein, doch am Samstag eskalierte die Situation: Mehrere Asylbewerber bedrohten die 20-Jährige mit einem Messer und es kam zu einer Schlägerei, bei der insgesamt drei Flüchtlinge leicht verletzt wurden. Die Polizei musste deswegen erneut anrücken. Nun will das Landratsamt Erding prüfen, ob die junge Frau und die beiden Kinder in einer anderen Einrichtung untergebracht werden können.

Auch in der Unterkunft in Hörlkofen musste die Polizei am Samstag aktiv werden: Zwischen 4 und 5 Uhr morgens hatten dort mehrere Unbekannte vorbeifahrende Autos mit Steinen beworfen. Die Autofahrer erschraken und bremsten ab, fuhren dann aber weiter. Zu schlimmeren Unfällen kam es zum Glück nicht. Zunächst gingen die Beamten davon aus, dass einige der untergebrachten Flüchtlinge für die Tat verantwortlich sind. Seit Sonntagnachmittag gibt es aber auch einen weiteren Verdacht: An der Unterkunft wurden mehrere Anti-Islam-Aufkleber entdeckt, die wohl schon angebracht wurden, bevor die Flüchtlinge in das Gebäude gezogen sind. Es kann deswegen laut Polizei nicht ausgeschlossen werden, dass unbekannte Täter den Neuankömmlingen eine Straftat in die Schuhe schieben wollen. Die Ermittlungen dauern an.

Der dritte und auch schwierigste Einsatz erwartete die Beamten dann am Samstagabend: Zwischen 19 Uhr und 19.20 wurden sowohl ein Streit in der Moosinninger als auch in der Erdinger Unterkunft gemeldet. Als dann auch noch ein Hinweis einging, dass eine Gruppe von Asylbewerbern in der Erdinger Innenstadt Passanten anpöbeln würde, mussten auch die Beamten der Vorgängerschicht ihren Feierabend unterbrechen und ausrücken. Wie sich herausstellte, hatte ein 25-jähriger Asylbewerber aus Erding mehrere Flüchtlinge aus anderen in ganz Bayern verteilten Unterkünften zu sich eingeladen. Nun zog die insgesamt siebenköpfige Gruppe randalierend und pöbelnd durch Erding. Dabei belästigten sie auch mehrere Passantinnen und beschädigten außerdem den am Schrannenplatz aufgestellten Christbaum, indem sie Äste abtraten und die Beleuchtung nach unten zogen. In der Langen Zeile konnte die Gruppe schließlich von drei Polizeistreifen gestellt werden.

Als die Beamten die Personalien der jungen Männer (alle waren zwischen 17 und 25 Jahren alt und stammten aus Afghanistan) aufnehmen wollten, wurden zwei von ihnen jedoch aggressiv und schlugen unvermittelt auf die Polizisten ein. Jeweils vier Beamte waren nötig, um die Schläger zu Boden zu bringen und zu fesseln. Da beide Agressoren erheblich alkoholisiert waren, wurden sie in Gewahrsam genommen und durften die Nacht in einer Haftzelle verbringen. Die übrigen fünf Asylbewerber erhielten einen Platzverweis. Ernsthaft verletzt wurde bei diesem Vorfall zum Glück niemand, weder Flüchtlinge noch Polizisten. Die beiden Schläger wurden am nächsten Morgen wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Die Ermittlungen der Kripo Erding dauern an. Zeugen, die den Vorfall in der Innenstadt beobachtet haben oder selbst von der Gruppe belästigt wurden, werden gebeten, sich schnellstmöglich unter der Telefonnummer 08122/968-0 zu melden.