Schulen, Kindergärten, Gewerbeobjekte: Nichts war im Landkreis Erding in den vergangenen Monaten noch sicher. Seit einem halben Jahr waren die Ermittler der Kripo Erding den Serieneinbrechern auf der Spur, jetzt konnten sie der Bande endlich das Handwerk legen.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand gehen 59 Einbrüche auf das Konto der Bande. Wohlgemerkt nach derzeitigem Stand. Denn die vier Tatverdächtigen agierten nicht nur im Raum Erding, sondern bayernweit. Laut Polizei handelt es sich bei den Männern um Rumänen im Alter zwischen 27 und 37 Jahren, die im Raum Erding und Waldkraiburg wohnen. Drei davon wurden am 7. April auf frischer Tat bei einem Einbruch in eine Schule in Neu-Ulm erwischt. Ein weiteres Mitglied der Bande wurde daraufhin in dessen Erdinger Wohnung verhaftet.

Seit September 2016 waren die Ermittler der Kripo Erding den Serieneinbrechern auf der Spur. Deren Vorgehensweise war dabei meist identisch: Durch sogenanntes Glassprengen gelangten sie in das Innere der betroffenen Objekte. Dabei wurde zusätzlich durch ein Hebelwerkzeug die Dichtung zwischen Fensterrahmen und Verglasung eingestochen und so die Verglasung zerstört. Die Bande hatte es stets auf Tresore abgesehen, die meist mitgenommen wurden. Gestohlen wurde in der Regel nur Bargeld. Der bislang gemeldete Beuteschaden liegt laut Polizei "im oberen fünfstelligen Bereich". Der verursachte Sachschaden ist dagegen um ein Vielfaches höher.

Die Spur der Einbrüche führte die Ermittler vom Raum Erding über Augsburg, Neu-Ulm bis nach Haag.

Die drei auf frischer Tat ertappten Einbrecher wurden noch am 7. April dem zuständigen Ermittlungsrichter vorgeführt. Seither befindet sich das Trio in U-Haft. Gegen das vierte Bandenmitglied reichen die bisherigen Erkenntnisse allerdings für einen Haftantrag noch nicht aus. "Die Auswertung und Zuordnung des umfangreich sichergestellten Spurenmaterials wird die Ermittler der Kripo noch einige Wochen beschäftigen", ist sich ein Polizeisprecher sicher.