Cham/Weiding
Weiding nach verheerendem Unwetter im Schockzustand - Schaden geht wohl in die Millionen
9. Juli 2014, 8:02 Uhr aktualisiert am 9. Juli 2014, 8:02 Uhr
Aufgefaltet wie ein Stück Alufolie liegt das meterhohe Blechdach auf der Wiese, etwa 150 Meter entfernt vom Haus. Die Bewohner von Rettenhof sammeln Teile der Dachrinne auf, Passanten machen sich kopfschüttelnd ein Bild von der Lage. Gerade einmal eine Viertelstunde lang hat der Sturm in der Nacht auf Dienstag über der Siedlung bei Weiding gewütet. Danach hatte das Haus kein Dach mehr. Im Schlafzimmer klafft ein großes Loch, wo sich vorher der Kamin befand.
"An so ein Unwetter kann sich hier niemand erinnern, auch die alten Weidinger nicht", sagt der junge Bürgermeister Daniel Paul. Mit Kreisbrandmeister Anton Bierl verschafft er sich am Dienstagmorgen einen Überblick. "Ich habe den Moment gefürchtet, wenn es hell wird", sagt Paul. Und fügt hinzu: "Bis zum Feuerwehrfest in Dalking müssen wir das alles wieder hergerichtet haben."
Von Lederdorn über Runding und Kothmaißling nach Weiding hat sich das Unwetter seinen Weg gebahnt, erklärt Kreisbrandinspektor Marco Greil. "In Weiding hat es sich ausgetobt, dann war alles vorbei." Dort habe es auch mit Abstand die schwersten Schäden verursacht. So warf der Sturm einen Kran auf dem Gelände der Firma Rädlinger um. Der 100 Tonnen schwere Stahlkoloss zerstörte drei Lastwagen. "Es kann eigentlich gar nicht sein, dass so ein Kran umstürzt", sagt Rädlinger-Geschäftsführer Rüdiger Altmann. Noch schwerer wiege aber der Schaden an der Halle: Das 13 000 Quadratmeter große Flachdach ist gespickt mit kleinen Löchern - Hagelschlag. "Was das alles kosten wird, dazu kann ich aktuell noch gar nichts sagen."