Cham/Weiding

Weiding nach verheerendem Unwetter im Schockzustand - Schaden geht wohl in die Millionen


Gut hundert Meter weit flog das Blechdach über die Straße hinweg und landete bei einem Weiher. Die Familie, die sich während des Un wetters im Haus aufhielt, kam mit dem Schrecken davon. Fotos: Lommer (7), Hastreiter

Gut hundert Meter weit flog das Blechdach über die Straße hinweg und landete bei einem Weiher. Die Familie, die sich während des Un wetters im Haus aufhielt, kam mit dem Schrecken davon. Fotos: Lommer (7), Hastreiter

Aufgefaltet wie ein Stück Alufolie liegt das meterhohe Blechdach auf der Wiese, etwa 150 Meter entfernt vom Haus. Die Bewohner von Rettenhof sammeln Teile der Dachrinne auf, Passanten machen sich kopfschüttelnd ein Bild von der Lage. Gerade einmal eine Viertelstunde lang hat der Sturm in der Nacht auf Dienstag über der Siedlung bei Weiding gewütet. Danach hatte das Haus kein Dach mehr. Im Schlafzimmer klafft ein großes Loch, wo sich vorher der Kamin befand.

"An so ein Unwetter kann sich hier niemand erinnern, auch die alten Weidinger nicht", sagt der junge Bürgermeister Daniel Paul. Mit Kreisbrandmeister Anton Bierl verschafft er sich am Dienstagmorgen einen Überblick. "Ich habe den Moment gefürchtet, wenn es hell wird", sagt Paul. Und fügt hinzu: "Bis zum Feuerwehrfest in Dalking müssen wir das alles wieder hergerichtet haben."

Von Lederdorn über Runding und Kothmaißling nach Weiding hat sich das Unwetter seinen Weg gebahnt, erklärt Kreisbrandinspektor Marco Greil. "In Weiding hat es sich ausgetobt, dann war alles vorbei." Dort habe es auch mit Abstand die schwersten Schäden verursacht. So warf der Sturm einen Kran auf dem Gelände der Firma Rädlinger um. Der 100 Tonnen schwere Stahlkoloss zerstörte drei Lastwagen. "Es kann eigentlich gar nicht sein, dass so ein Kran umstürzt", sagt Rädlinger-Geschäftsführer Rüdiger Altmann. Noch schwerer wiege aber der Schaden an der Halle: Das 13 000 Quadratmeter große Flachdach ist gespickt mit kleinen Löchern - Hagelschlag. "Was das alles kosten wird, dazu kann ich aktuell noch gar nichts sagen."

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Mit dem Dach riss der Sturm auch den Kamin aus dem Haus.

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Golfballgroße Hagelkörner durchschlugen Fenster und Jalousien in der Gemeinde Weiding - wie hier an der Rückseite des Autohauses Amberger.

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Feuerwehr und THW kamen den Bürgern in der Nacht zu Hilfe.

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Noch in der Nacht begannen die Einsatzkräfte, Dächer abzudecken und mit Folie gegen weiteren Regen zu schützen.

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Umgeknickt wie Spielzeug: ein Kran am Gelände der Firma Rädlinger.

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Noch zwölf Stunden später war die Rädlinger-Halle mit Eis bedeckt.

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Der Vorplatz der alten Rundinger Kirche: Auch dort deckte der Sturm Dächer ab und stützte Bäume um.