Bundestagswahl

Rekord: Mehr als 13.300 Briefwähler in Landshut


Tausende Wahlbriefe stapeln sich derzeit im Rathaus II. Ausgezählt werden die Stimmen der voraussichtlich etwa 13.300 Briefwähler am Sonntag ab 18 Uhr in der Berufsschule I.

Tausende Wahlbriefe stapeln sich derzeit im Rathaus II. Ausgezählt werden die Stimmen der voraussichtlich etwa 13.300 Briefwähler am Sonntag ab 18 Uhr in der Berufsschule I.

Von Redaktion idowa

Am Sonntag ist Super-Wahltag in Landshut: Neben der Bundestagswahl finden dann drei Bürgerentscheide zu den Themen ÖPNV und Westtangente statt. Schon jetzt kann die Stadt einen neuen Briefwahl-Rekord vermelden.

Bis Freitagmittag wurden laut Günther Finsterhölzl, Sachgebietsleiter im Bürgerbüro, exakt 13.343 Briefwahlanträge für die Bundestagswahl gestellt. Für die drei Bürgerentscheide waren es etwas weniger, nämlich 12.385. Die bisherige Bestmarke, die von der Bundestagswahl 2013 stammt, wurde damit gleich doppelt pulverisiert: Vor vier Jahren gaben "nur" 10.937 Landshuter ihre Stimme per Brief ab.

Dass der Trend hin zur Briefwahl geht, ist bundesweit zu beobachten. In Landshut haben zum Beispiel rund 27 Prozent aller für die Bundestagswahl stimmberechtigten Personen einen Briefwahlantrag eingereicht. Die Frist dafür endete am Freitag um 18 Uhr. Wer seine Briefwahlunterlagen zwar rechtzeitig beantragt, bislang aber nicht ausgefüllt oder zumindest noch nicht abgegeben hat, muss sich nun sputen: Der Wahlbrief mit dem unterschriebenen Wahlschein und den in einem Wahlumschlag steckenden Stimmzetteln muss am Sonntag um spätestens 18 Uhr (letzte Leerung der Briefkästen) in den Rathäusern I oder II eingegangen sein.

Lesen Sie dazu auch unsere idowa-Umfrage: Wählen Sie per Brief oder im Wahllokal?

Rückschlüsse auf die Wahlbeteiligung insgesamt will Finsterhölzl aus der hohen Briefwahl-Nachfrage übrigens nicht ziehen. "Da muss man sehr vorsichtig sein. Denn die Tendenz geht seit Jahren stark zur Briefwahl. Es ist denkbar, dass im Gegenzug leider weniger Leute in die Urnenwahllokale kommen - und sich letztlich beide Effekte gegenseitig aufheben", so der Sachgebietsleiter. "Wir müssen auch mit Blick auf die Wahlbeteiligung einfach den Sonntag abwarten."

Klar ist, dass die Landshuter in Sachen Wahlbegeisterung durchaus Luft nach oben haben. Denn vor vier Jahren lag die Beteiligung an der Bundestagswahl bei vergleichsweise mageren 65,6 Prozent. Bundesweit gaben immerhin 71,5 Prozent der Bürger ihre Stimme ab. Über die Gründe dieser damals bayernweit feststellbaren Wahlmüdigkeit kann auch Finsterhölzl nur Vermutungen anstellen. Eine mögliche Erklärung dafür könnte sein, dass 2013 nur eine Woche vor dem Bundestag ein neuer Landtag gewählt worden war. "Vielleicht konnten sich da einige nur sieben Tage später nicht mehr zu einer weiteren Wahl motivieren." Sollte dem so gewesen sein, fällt diese Ausrede heuer flach: Nach dem Super-Wahlsonntag haben die Landshuter Wähler aller Voraussicht nach ein ganzes Jahr Pause. Erst im Herbst 2018 sind sie wieder gefragt - dann entscheiden sie über die Zusammensetzung des nächsten Bayerischen Landtags.

Auch die Briefwahlstimmen werden am Sonntag übrigens erst ab 18 Uhr, also nach Schließung aller Urnenwahllokale, ausgezählt. Es ist damit zu rechnen, dass dies angesichts der vielen Briefwähler diesmal etwas länger dauert als gewohnt - und dass die Resultate aus den 15 Briefwahlbezirken vermutlich länger auf sich warten lassen als die Ergebnisse aus den 60 Urnenwahllokalen, wo im Durchschnitt erheblich weniger Stimmzettel gezählt werden müssen. Über die Ergebnisse der Bundestagswahl im Wahlkreis Landshut und der drei Bürgerentscheide informiert die Stadt am Wahlabend ab 18 Uhr auf einer eigens dafür eingerichteten Internetseite unter der Adresse www.landshut-wahl.de.