LA wave

Wellenreiter im Radio


Max und Marie bei einer der ersten Sendungen des Schülerradios "LA wave" des Landshuter Hans-Leinberger-Gymnasiums.

Max und Marie bei einer der ersten Sendungen des Schülerradios "LA wave" des Landshuter Hans-Leinberger-Gymnasiums.

Von Charlotte Jawurek

,,Radio. Geht ins Ohr, bleibt im Kopf." Diese Worte hat sicher jeder schon einmal gehört. Das Radio ist aber auch eine feine Sache: Stets gut gelaunte, originelle und schlagfertige Moderatoren und Moderatorinnen informieren uns über das Tagesgeschehen, Musikneuheiten oder geben lustige Geschichten zum Besten. Man hört hin oder nicht und kann nebenbei Autofahren oder Kochen. Das Radio ist eines der beliebtesten Medien und doch sehr oft nur Nebeneffekt. Wirklich im Kopf bleibt da wenig, außer man beschäftigt sich eingehender damit.

Dass es hinter den Kulissen des Radios nicht so locker zugeht, wie es das Endprodukt teilweise vermuten lässt, lernen die Schüler und Schülerinnen des Hans-Carossa-Gymnasiums (HCG) in Landshut. Sie produzieren das Jugendradio ,,LA wave".

Der Weg zu "LA wave"

Dieses Projekt ging aus der Arbeitsgemeinschaft ,,Tatfunk" hervor, die bereits erfolgreich preisgekrönte Sendungen produzierte. 2011 wurde schließlich der langgehegte Wunsch eines Live-Radios mit regelmäßigen Sendungen ins Visier genommen. Unter der Leitung des Lehrers Thomas Oberhofer versuchten engagierte Schülerinnen und Schüler, diesen Übergang zu meistern. Der Anspruch an ein dauerhaft präsentes Radio ist sowohl quantitativ als auch qualitativ höher. Es galt, die Musikversorgung in der großen Pause durch ein gut ausgebautes Internetradio abzulösen. Das Ziel hieß dabei von Anfang an ,Live-Sendung. Ein Seminar, mehrere Wahlkurse und ein schulübergreifender PLUS-Kurs arbeiteten an der Realisierung dieses Vorhabens. Am 1. März ging die erste ,,wavesession" live auf Sendung.

Ab jetzt widmen sich die Elftklässlerinnen und Elftklässler aus dem P-Seminar jeden Donnerstag für jeweils eine Stunde einem Thema, zwischendrin sind Sendungen der Teilnehmer am Wahlunterricht zu hören und zudem ertönt jeden Tag von 17 bis 20 Uhr Musik auf der "LA wave"-Webseite. Hohe Hörerzahlen bescheinigen den Erfolg.

Radio will gelernt sein

Als zu Beginn des neuen Schuljahres ein neues, hochmotiviertes P-Seminar den Dienst im zugegebenermaßen doch etwas entlegenen, ja, fast schon unauffälligen Hörfunkstudio antrat, waren alle sehr gespannt. Ich gehörte jetzt auch dazu. Zum einen hatten wir uns bisher fast alle mit dem Thema Radio ausschließlich als Hörer befasst und zum anderen eilte unserem Seminar ein Ruf voraus, der es als sehr anstrengend und zeitintensiv bezeichnete. Doch alles halb so schlimm:

Obwohl wir tatsächlich absolute Neulinge auf diesem Gebiet waren, haben wir uns schnell eingearbeitet. Andreas Mack vom Bayrischen Rundfunk stand uns dabei mit tatkräftiger Unterstützung zur Seite, doch auch unser von der Hanns-Seidel-Stiftung geförderter Aufenthalt im Kloster Banz bei Bad Staffelstein trug viel zu unserer Schulung bei. Im Oktober lernten wir in den verwinkelten Gemäuern des Bildungszentrums alle nötigen Techniken und Regeln kennen, die es beim Radio zu beachten gilt.

Zum Beispiel war uns nicht klar, wie viel Aufwand es bedeutet, eine Umfrage durchzuführen, wo man die einzelnen Statements zu platzieren hat und wie man einen Beitrag interessant und kurzweilig macht. Wir übten auch das Live-Senden, was sich viel schwieriger als gedacht gestaltet. Es soll sich zwar alles spontan anhören, man sollte aber lieber nicht improvisieren, wenn man peinliche Pausen oder Stottern vermeiden will.

Die Themen für diese "wavesessions" variieren von Grundsätzlichem wie der bayerischen Sprache bis hin zu Hochaktuellem wie zum Beispiel dem (nun doch nicht eingetretenen) Weltuntergang. Jede Woche finden sich zwei neue Moderatoren oder Moderatorinnen und manchmal auch ein toller Studiogast hinter den Mikrofonen. Außerdem wird der Kontakt zu den Hörern über die Facebook-Seite des Senders gewahrt.

Wir sind ein Radio von Jugendlichen für Jugendliche und setzen uns jeden Donnerstag um 19 Uhr mit entsprechenden Themen auseinander.

Charlotte Jawurek wohnt in Kumhausen.

Charlotte Jawurek wohnt in Kumhausen.