Kindernachrichten

Vögel im Winter füttern: Fett und Körner als nettes Zuckerl


Von Tanja Pfeffer

Benedikt verzieht das Gesicht. "Für mich wär' das nichts", sagt er angewidert. Tapfer schluckt er den Bissen dennoch hinunter. Der Fünftklässler hat etwas Vogelfutter probiert. Das hat er zusammen mit seiner Klasse und Experten vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) in ein Futtersilo, ein Vogelhäuschen und zwei Futterblöcke gefüllt.

Die fertigen Leckereien hat er zusammen mit seinen Schulkameraden im Schulgarten des Johannes-Turmair-Gymnasiums in Straubing aufgehängt. Was sie dabei beachten müssen, hatten zuvor Manuel Groß und Christiane Baumann vom LBV in einem Vortrag erklärt. Wichtig ist zum Beispiel, dass das Vogelhäuschen mindestens eineinhalb Meter vom Boden entfernt aufgehängt wird. Ansonsten hätten es nämlich Katzen viel zu leicht, an die Vögel ranzukommen. Der Futterplatz soll frei und gut überschaubar sein, damit ihn die Vögel auch finden. "Gut ist es aber, wenn in der Nähe Bäume oder Sträucher sind", betont der Experte. "So sind die Vögel besser vor Greifvögeln geschützt, weil diese sie nicht sofort sehen." Um die Vögel zu schützen, sei es auch wichtig, dass keine großen Glasfronten in der Nähe des Häuschens sind. Sonst könne es passieren, dass die Vögel, wenn sie überstürzt aufbrechen, gegen die Scheibe knallen und dann ein leichtes Fressen sind für die Greifvögel.

Möglichkeiten, das Vogelfutter im Garten anzubringen, gibt es viele: Futtersäulen, ganze Fettknödel oder Fettblöcke oder das klassische Vogelhäuschen. "Wichtig ist, dass die Vögel nicht in ihrem Futter stehen können. Denn es kann passieren, dass sie da auch reinmachen und durch Kot übertragen sich Krankheiten sehr schnell", erklärt Manuel Groß. Geht es dennoch nicht anders, muss das Vogelhäuschen jeden Tag ausgebürstet und gereinigt werden. Als Futter eignen sich Samen, Beeren, Körner, Trockenfutter oder auch eine Streufuttermischung. "Dabei unbedingt auf die Packung schauen. Die Mischung muss ambrosiafrei sein. Ambrosia ist eine Pflanze, die schwere Allergien auslösen kann. Wenn wir sie an die Vögel verfüttern, fallen Reste auf den Boden und verbreiten sich im Garten", erklärt der Experte. Wer fertige Meisenknödel kauft, sollte darauf achten, dass sie ohne Netz sind. Bei solchen Knödeln mit Netz könnte sich der Vogel darin verfangen, wenn das Futter schon dem Ende zu geht.

Übrigens: Die Wintervögel brauchen das Füttern im Garten nicht unbedingt. Sie fressen ohne unsere Hilfe liegengebliebenes Obst, Insekten, Nüsse, Samen und Beeren. "Wenn wir mitfüttern, hilft es den Vögeln über den Winter", erklärt Christiane Baumann. "Es ist ein nettes Zuckerl."

8. bis 10. Januar 2016: Stunde der Wintervögel

Viele Vögel machen sich im Herbst auf den Weg nach Süden ins Warme. Es gibt aber auch viele, die mit der Kälte im Winter klarkommen. Die Blaumeise ist zum Beispiel so ein Vogel. Wie aber passen sich solche sogenannten Wintervögel an die kalte Jahreszeit an, in der es auch weniger Futter gibt. Das will der Landesbund für Vogelschutz, kurz LBV, herausfinden. Dazu findet von 8. bis 10. Januar 2016 eine Aktion statt. Sie heißt "Die Stunde der Wintervögel" und jeder kann mitmachen. Nimm dir an einem dieser Tage eine Stunde Zeit und setz dich ans Fenster. Schreib eine Stunde lang mit, wie viele und welche Vögel du siehst. Bilder und Steckbriefe häufiger Wintervögel gibt es im Internet unter dieser Adresse: www.stunde-der-wintervoegel.de. Auf dieser Seite gibt es auch ein Formular, in das du deine Zahlen einträgst. Anmelden musst du dich dafür nicht. Je mehr Menschen mitzählen, desto besser.