Buchtipp

Trotz ist manchmal ganz hilfreich

In ihrem Buch „Trotz“ möchte Autorin Ronja von Rönne die Frage klären: Ist es wirklich eine so schlechte Eigenschaft, trotzig zu sein? Denn manchmal wurden dadurch schon große Dinge erreicht.


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„Trotz“ von Ronja von Rönne, erschienen 2023 bei dtv.

Diesen Satz hat jeder schon einmal gehört: „Sei doch nicht so trotzig!“ Doch warum eigentlich nicht? Im Buch „Trotz“ beschäftigt sich Ronja von Rönne mit den verschiedenen Facetten von Trotz.

Darum geht’s: Trotz – was ist das überhaupt? Es ist eine alltägliche Reaktion auf etwas, mit dem man nicht einverstanden ist. Im Buch beleuchtet Ronja von Rönne Trotz aus unterschiedlichen Perspektiven. Der berühmte Schriftsteller Karl May sagte zum Beispiel: „Der größte Feind des Menschen ist der Trotz.“ Und in der Bibel wird der Trotz sogar mit Frevel gleichgesetzt. Aber ist Trotz wirklich so schlimm?

Aus der Geschichte: Die US-amerikanische Bürgerrechtlerin Rosa Parks blieb eines Tages einfach trotzig im Bus sitzen, statt aufzustehen. Sie inspirierte damit die afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung und wurde eine Vorreiterin beim Kampf gegen die Rassentrennung. Dass heute im Bus alle freie Platzwahl haben, haben wir auch Rosa Parks’ Trotz zu verdanken. Außerdem bettet Autorin Ronja von Rönne eine persönliche Geschichte in das Buch ein, die sich um einen Freund dreht, der seiner Diabetes-Erkrankung mit viel Trotz begegnet – indem er sich nicht behandeln lässt.

In aller Kürze: Ronja von Rönne zeigt anhand unterhaltsamer Anekdoten, dass Trotz per se nicht schlecht ist.

Fazit: Das Buch macht deutlich: Solange der Trotz neue Perspektiven ermöglicht, sollte man danach handeln. Ist er aber eine Angstreaktion, die Neues verwehrt, sollte man lieber still vor sich hin trotzen.