Gas geben, schalten, bremsen

Robin Konrad tritt beim Motocross-Rennen in Essenbach an


Seit sechs Jahren fährt Robin Konrad Motocross. (Fotos: ADAC Motorsport)

Seit sechs Jahren fährt Robin Konrad Motocross. (Fotos: ADAC Motorsport)

Von Tanja Pfeffer

Robin Konrad (10) aus Roßbach hat ein rasantes Hobby: Er fährt Motocross - und das sehr erfolgreich. Zweimal ist er südbayerischer Vizemeister geworden, vor einer Woche hat er den Bundesendlauf des ADAC gewonnen. Sein neues Ziel: auch zu Hause gewinnen. In seinem Heimatverein in Essenbach findet am Wochenende ein Rennen der Südbayernserie statt. Robin startet am Samstag, 27. September, in der Klasse bis 85 Kubikzentimeter im Jugendrennen. Im Gespräch mit Freistunde erzählt er, mit welchem Geheimtipp er sich gegen die Großen durchsetzen will.

Robin, du hast vor Kurzem als Jüngster den Bundesendlauf gewonnen. Was hast du gedacht, als du als Erster im Ziel warst?

Robin Konrad: Es war ein tolles Gefühl. Ich hab' es gar nicht glauben können. Ich war ja auch der Jüngste beim Rennen. Da hat man schon Respekt vor den Großen.

Beschreib mal das Gefühl, das du auf der Rennstrecke hast.

Es ist ein so tolles Gefühl. Du springst, du fliegst in der Luft, du spürst den Wind. Es ist alles so schnell. Dann musst du schalten, gleichzeitig bremsen und lenken. Motocrossfahren ist ein richtiger Sport, bei dem man sich auch wahnsinnig konzentrieren muss.

Sonst kann es auch mal schiefgehen. Hattest du schon mal einen Unfall?

Ja, in diesem Jahr hatte ich einen schweren Unfall. Ich bin mit einem anderen Fahrer zusammengestoßen. Ich habe mir das Sprunggelenk gebrochen und dreimal das Becken.

Hast du keine Angst, dass dir das wieder passieren kann?

Angst nicht, aber Respekt. Ich will den Sport aber trotzdem machen. Deshalb konzentriere ich mich gut und blende diese Angst vor jedem Rennen einfach aus. Denn wenn du Angst davor hast, passiert es dir sowieso.

Wie lange fährst du schon?

Seit ich vier Jahre alt bin. Mein Papa ist früher Straßenrennen gefahren. Das hat mir auch gefallen. Ich hab' dann mal die Straße ausprobiert, aber das ist nicht so schön wie auf der Motocross-Strecke. Deshalb fahre ich da.

Kann man schon so klein anfangen?

Ja, das geht, es gibt verschiedene Maschinen. Die kleinste passt für die Klasse bis 50 Kubikzentimeter, die darf man ab fünf Jahren fahren. Bis 65 Kubikzentimeter fahren Kinder von acht bis zwölf Jahren. Meine Disziplin, also bis 85 Kubikzentimeter, geht von zehn bis 15 Jahren. Wer mit 14 Jahren will, kann schon auf 125 Kubikzentimeter umsteigen.

Wie schnell fährt deine Maschine?

Auf der Geraden und mit Vollgas geht sie 100 Kilometer pro Stunde.

Kurven, Steigungen, Sprünge - Was macht für dich eine gute Rennstrecke aus?

Das kommt auf die Kubik an. Bei kleineren Kubik brauchst du engere Kurven. Je höher die Kubik sind, desto langgezogener sollten sie sein. Eine gute Strecke für mich hat eben solche langgezogene Kurven und viele Sprünge, die aber in der Geraden enden, nicht in einer Abfahrt. So kann ich richtig schnell fahren. Das ist aber bei jedem anders.

Und was hältst du von der Rennstrecke in Essenbach?

Das ist eine meiner Lieblingsstrecken und hat alles, was ich gerne mag. Jetzt nach dem Umbau ist sie auch eine schöne lange Strecke.

Wie schätzt du die Konkurrenz am Wochenende ein?

Die anderen Fahrer sind auch sehr schnell. Die Meisten kenne ich ja. Aber mein Vorteil ist die Strecke. Ich kenne sie gut und fahre sie auch gern. Ich trainiere zwei bis dreimal in der Woche, auf der Heimstrecke geht das auch so lang wir wollen. Da gibt es kein Zeitlimit.

Verrätst du deinen Geheimtipp?

Früher Gas geben und später bremsen. Also in der Geraden länger am Gas bleiben und in der Kurve früher Gas geben als die anderen.

Beim Bundesendlauf des ADAC kam Robin als Erster ins Ziel.

Beim Bundesendlauf des ADAC kam Robin als Erster ins Ziel.