Von der Rübe zum Kristall

Marina Kräh (15) aus Bogen erklärt, woher Zucker kommt


Zucker süßt Kaffee, Kuchen oder Süßigkeiten. In Niederbayern ist vor allem Plattling die Hochburg der Zuckerherstellung. Bei der sogenannten Zuckerrübenkampagne werden dort jedes Jahr um diese Zeit Zuckerrüben verarbeitet.

Zucker süßt Kaffee, Kuchen oder Süßigkeiten. In Niederbayern ist vor allem Plattling die Hochburg der Zuckerherstellung. Bei der sogenannten Zuckerrübenkampagne werden dort jedes Jahr um diese Zeit Zuckerrüben verarbeitet.

Von Redaktion idowa

Woher kommt er? Wer macht ihn? Und wie sieht er aus, bevor er in unserem Kaffee landet? Zucker ist allgegenwärtig: Er steckt in Kuchen, Gummibärchen, Cola, Kaugummi und noch vielem mehr. Eigentlich sollen wir ja nicht zu viel davon essen, aber ein Leben ohne Zucker wäre unvorstellbar. Und wirklich gesund wäre es für den Menschen auch nicht, denn Zucker liefert unserem Körper wichtige Energie. Aber wie wird er überhaupt hergestellt?

"Geboren" wird der Zucker sozusagen auf dem Rübenacker. Im Gegensatz zu wärmeren Ländern, die Zucker aus dem Zuckerrohr gewinnen, bekommen wir ihn aus der Zuckerrübe. Eine Zuckerrübe sieht etwa aus wie ein riesengroßes Radieschen. Innen ist sie weiß.

Im September beginnen die Bauern mit der Rübenernte. Dies nennen sie auch Zuckerrübenkampagne. Heutzutage passiert das mit großen Maschinen, die die Felder in kurzer Zeit automatisch abernten. Diese Maschinen trennen schon auf dem Acker die Blätter von den Rüben. Sie sind bei der Verarbeitung überflüssig. In der Zuckerfabrik werden nur die Rüben selbst verarbeitet. Die Lademaus belädt die Lkws mit Rübenladungen. Mit diesen Lkws werden sie dann in die Fabrik gefahren. Dort beginnt die eigentliche Geschichte des Zuckers.

Zunächst werden die Rüben in einer riesigen Badewanne, der Schwemme, gewaschen. Wenn sie dann sauber sind, werden sie über ein Förderband in die Fabrikhalle gebracht. Dort müssen sie in kleine Stücke geschnitten werden. Weil so viele Lkw-Ladungen an Zuckerrüben niemand schneiden kann, übernimmt das natürlich auch eine Maschine.
Dabei kommen ganz viele Rübenschnitzel heraus, die dann erneut auf einem Förderband landen, das zu einem riesigen Behälter führt. Darin werden sie auf etwa 70 Grad erhitzt. Bei dieser Temperatur entsteht der sogenannte braune Rohsaft.

Um den noch übrig gebliebenen Dreck aus dem Saft zu bekommen, mischen die Arbeiter Kalk dazu. Dabei entsteht dann der Dünnsaft. Dieser wird nun so lange gekocht, bis fast das gesamte Wasser verdampft ist. Nach einiger Zeit entsteht ein sirupähnlicher Dicksaft.

Zuletzt kommt der Dicksaft in eine Zentrifuge. Dort wird er so lange geschleudert, bis sich Zuckerkristalle vom Saft lösen. Dabei bleibt zum Schluss der weiße Zucker übrig, den wir kennen. Nach dem Trocknen landet er in großen Silos, bis er verpackt wird. In fast acht Stunden wird so aus zehn Zuckerrüben etwa ein Kilogramm Zucker.

Zuckerrüben decken fast ein Drittel des weltweiten Zuckerbedarfs.

Zuckerrüben decken fast ein Drittel des weltweiten Zuckerbedarfs.