Richtig bewerben

Der Lebenslauf: Einblick in Schulbildung und Hobbys


Der Lebenslauf sagt Personalchefs viel über deine Persönlichkeit.

Der Lebenslauf sagt Personalchefs viel über deine Persönlichkeit.

Von Tanja Pfeffer

In der Serie "Richtig bewerben" klärt Freistunde wichtige Fragen zur schriftlichen Bewerbung. Wir geben Antworten zum Thema Anschreiben, Lebenslauf, Foto und Zeugnisse. Zudem zeigen wir häufige Fehler, die Bewerber oft unnötig ins Aus katapultieren. Nach Infos zur Bewerbungsmappe und dem Anschreiben erklärt in Teil 3 Silke Buchner, Bewerbungstrainerin für Schulen bei der AOK Gesundheitskasse in Straubing, wie ein guter Lebenslauf aufgebaut ist und welche Informationen nicht fehlen dürfen.

Welches Ziel hat ein Lebenslauf?

Der Lebenslauf gibt dem Arbeitgeber einen Überblick über die Schulbildung und die Erfahrungen seines Bewerbers und erhält einen kurzen Eindruck in sein Leben und seine Hobbys. Hier stehen diejenigen Erfahrungen und Interessen im Vordergrund, die zeigen, dass der Bewerber für die Stelle geeignet ist.

Worauf muss ich achten?

Das Papier, die Seitenränder, die Schriftart und die Schriftgröße sollen identisch mit dem des Anschreibens sein. Die Inhalte des Lebenslaufs werden in Form einer Tabelle übersichtlich dargestellt.

Wie lang ist der Lebenslauf?

Normalerweise ist der Lebenslauf - genau wie das Bewerbungsschreiben - eine Seite lang. Wer viele Referenzen hat, kann aber auch eine Seite mehr schreiben. "Länger als zwei Seiten sollte ein Lebenslauf aber definitiv nicht sein", gibt Silke Buchner zu bedenken.

Welche Angaben müssen Bewerber dort machen?

Zu Beginn stehen immer die persönlichen Angaben, wie der Name, die Anschrift, die Telefonnummer, das Geburtsdatum und der -ort. Die Konfession, die Zahl der Geschwister und der Beruf der Eltern sind dabei keine zwingenden Angaben. "Je nach Berufsfeld kann es Vorteile bringen, die Angaben zu machen", meint die Bewerbungstrainerin. "Ist mein Vater zum Beispiel Kfz-Mechaniker und ich bewerbe mich auch in dieser Branche, geht der Chef vermutlich davon aus, dass der Bewerber auch viel Rückhalt von den Eltern bekommt", meint Silke Buchner. Ähnlich sei es bei einem kirchlichen Arbeitgeber. Dann sei die Konfession durchaus wichtig. Nach den persönlichen Angaben kommen die Daten zur Schulbildung und der voraussichtliche Schulabschluss.

Sind schon Praktika oder Berufserfahrungen vorhanden, stehen die als Nächstes im Lebenslauf. Danach folgen auch Hobbys oder Tätigkeiten, die persönliche Fähigkeiten und Kompetenzen hervorheben. "Wenn ich eine Aufgabe in einem Verein übernehme oder Teamkapitän bin, zeigt das mein Engagement und meine Führungsqualitäten. Auch die Teamfähigkeit beweist das", meint Silke Buchner.

Wie geht man mit Lücken im Lebenslauf um?

Wer einen Leerlauf zwischen Abschluss und Bewerbung hat, darf im Lebenslauf bei den Daten auf keinen Fall lügen. "Mit den Zeugnissen und Belegen kommt der Betrug sowieso raus", ist sich die Expertin sicher. Aber extra betonen sollte man die Lücke auch nicht. "Wenn es von Interesse ist, fragt der Arbeitgeber im Vorstellungsgespräch sowieso nach", meint Silke Buchner. Zudem könne man die freie Zeit auch sinnvoll mit Auslandsaufenthalten oder einem sozialen Jahr genutzt haben. Solche Daten sollten Bewerber aber auf jeden Fall im Lebenslauf angeben.

Warum wird ein Lebenslauf extra unterschrieben?

Mit der Unterschrift bestätigt der Bewerber, dass alle Daten richtig und vollständig sind und dass er den Lebenslauf selbst verfasst hat. Oft übernehmen die Bewerbungen nämlich die Eltern. Das findet Silke Buchner nicht gut. "Hilfe darf man gerne annehmen, aber schreiben sollte die Bewerbung jeder selbst. Andernfalls liest es der Chef raus und fragt sich dann, ob der Bewerber überhaupt etwas selbst kann", warnt die Expertin.

Tipps vom Ausbildungsleiter

Hans-Jürgen Scherm ist Ausbildungsleiter für den kaufmännischen Bereich bei der Mediengruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung. Der Lebenslauf ist nach dem Bewerbungsschreiben das Zweite, was ihm ins Auge sticht. Viel Wert legt er dabei auf eine sinnvolle Gliederung und eine saubere Form. "Beim Inhalt achte ich vor allem auf die Praktika. Je mehr, desto besser. Das zeigt mir, dass der Bewerber informiert ist und schon andere Berufszweige ausprobiert hat. So weiß ich, dass er diesen Beruf auch wirklich will", erklärt Hans-Jürgen Scherm. Um sich einen ersten Einblick von der Person machen, findet er auch die Hobbys entscheidend. "Je abwechslungsreicher, desto besser. Reiten, Lesen, Schwimmen - das lese ich oft. Wenn aber ein junges Mädchen im Fußballverein ist, ist das was Besonderes."

Bewerbungsschluss für eine Ausbildung bei der Mediengruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung ist im Oktober des Vorjahres, also für das Ausbildungsjahr 2015 im Oktober 2014. Die Stellen für das aktuelle Bewerbungsjahr sind bereits vergeben.

Hans-Jürgen Scherm von der Mediengruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung.

Hans-Jürgen Scherm von der Mediengruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung.