Kindernachrichten

"Besser als jede Achterbahn"


Florian (l.) und ihr Papa helfen Lea, den Fallschirm anzuschnallen. (Foto: Weinzierl)

Florian (l.) und ihr Papa helfen Lea, den Fallschirm anzuschnallen. (Foto: Weinzierl)

Von Redaktion idowa

Cham. (lea) Bist du schon mal mit einem Segelflieger geflogen? Bis vor wenigen Tagen hätte ich die Frage noch mit "Nein" beantworten müssen. Doch inzwischen ist alles anders. Ganz unverhofft bekam ich das Angebot, das Segelfliegen auszuprobieren. Und weil mir einfach alles Spaß macht, was Action verspricht, habe ich nicht Nein gesagt.

Zur Vorgeschichte: Meine Mutter arbeitet als Redakteurin und war gerade dabei, eine Reportage über den Segelflug-Sportverein Cham und seine erfolgreiche Jugendarbeit zu schreiben. Dabei durfte sie auch selber in einem Segelflugzeug mitfliegen. Wie es ihr dabei ergangen ist, kannst du übrigens am morgigen Freitag in der neuen Ausgabe des Jugendmagazins Freistunde lesen. Zu dem Termin fuhr auch ich mit, weil ich meiner Mutter zuschauen wollte. Doch ich habe nicht nur zugeschaut, sondern ich durfte selber fliegen. Davon möchte ich nun erzählen:

Meine Mutter hat nach ihrem ersten Segelflug schon wieder festen Boden unter den Füßen, als mir Florian, Fluglehrer beim SSV Cham, anbietet, mit ihm zu fliegen. Ich muss nicht lange überlegen. Freudestrahlend mache ich mich mit ihm auf den Weg zum Flugzeug. Als ich dann einen Fallschirm auf den Rücken geschnallt bekomme, habe ich schon ein komisches Gefühl im Bauch. Florian hebt mich in den Flieger, jetzt bin ich ziemlich aufgeregt: "Hoffentlich geht alles gut."

Vor dem Start kontrolliert der Pilot, ob alles funktioniert. Ich bin schon ganz ungeduldig. Wie lange dauert denn das noch? Endlich ist er fertig und schließt die Haube des Fliegers. Schon geht es los. Juhu! Der Segelflieger saust in einem Affenzahn über den Boden und hebt bereits nach einem kurzen Stück ab. Es geht sehr steil nach oben. Das ist besser als jede Achterbahn! Einfach cool! Auf einmal macht es einen Ruck. Ich denke: "Was war das? Ist jetzt etwas kaputt?" Aber zu meiner großen Erleichterung erklärt mir Florian: "Das war das Seil, das wir gerade abgelassen haben." Dazu muss ich noch kurz erklären, dass der Segelflieger beim Start mit einer Seilwinde nach oben gezogen wird. In einer Höhe von rund 350 Metern klinkt sich das Seil dann aus.

Jetzt gleiten wir ganz ruhig dahin. Wir fliegen ein paar Schleifen über die Stadt Cham. Florian erklärt mir die Landschaft unter uns: die Schulen, die Kirche und die Kläranlage. Alles ist so winzig klein. Eins ist sicher: Segelfliegen macht tausendmal mehr Spaß als mit einem großen Jet in den Urlaub zu fliegen!

Aber leider geht der Flug schon wieder zu Ende. Florian steuert auf die Landebahn zu. Er warnt mich: "Achtung, jetzt kommt gleich der blaue Hebel nach hinten." Ich nehme meinen Fuß ein Stück zur Seite. Schon macht es einen kleinen Ruck und wir sind wieder am Boden. Schade! Florian öffnet die Cockpithaube und hilft mir beim Abgurten. Überglücklich springe ich aus dem Flieger. Ich bin tatsächlich geflogen!

Meinen Eltern und meinem Bruder werde ich später erzählen: "Das war einfach spitzenmäßig! Am besten fand ich den Start, weil es da so richtig schnell und steil nach oben ging!" Das war er also, mein erster Segelflug. Ein Tipp noch: Solltest du einmal die Gelegenheit bekommen, einen Rundflug mit einem Segelflieger zu machen, dann lasse sie dir nicht entgehen. Du würdest es bereuen!