Nach dem Spiel zwischen dem SSV Jahn Regensburg und TSV 1860 München (1:1) ist es am Sonntag in Regensburg zu Ausschreitungen gekommen. Das teilte die Polizei am Montag mit.

Im Vorfeld traf die Regensburger Polizei nach eigenen Angaben Sicherheitsvorkehrungen und zeigte am Bahnhof und Bismarckplatz mit mehreren Einsatzfahrzeugen verstärkt Präsenz. Die Polizisten kontrollierten mehrere Fußballfans.

Ein Reisender meldete um kurz vor Mittag der Bundespolizei, dass drei Löwen-Fans zwischen 16 und 17 Jahren ausländerfeindliche Parolen gerufen hätten. Die Beamten ermitteln wegen Volksverhetzung und verständigten die Eltern. Während der Beweisaufnahme sollen die Beamten am Gleis Eins einen lauten Knall gehört haben. Ein Unbekannter soll einen Böller angezündet haben.

Jahn-Fan entreißt Münchner Fanschal

Um 16 Uhr beobachteten Polizisten einen 23-jährigen Jahn-Fan, der einem Münchner Fan den Schal gewaltvoll entrissen haben und anschließend unter einer größeren Gruppe verschwunden sein soll. Die Beamten kontrollierte die Gruppe und nahmen den Tatverdächtigen vorläufig fest. Inzwischen erließ laut Polizei ein Richter Haftbefehl, weil der 23-Jährige keinen festen Wohnsitz in Deutschland hat. Der Mann sei der Haft entkommen, indem er eine Kaution bezahlte und ein Stadionverbot akzeptierte. Wer der Besitzer des Schals ist, sei bislang ungeklärt.

Zur fast selben Zeit prügelten sich laut Polizei ein Jahn- und ein Löwen-Fan, wie die Polizei auf einer Videoaufnahme sehen konnte. Die Beamten konnten lediglich den 22-jährigen Löwen-Fan erwischen. Die Polizei musste ihn fesseln, weil er sich nicht festnehmen lassen wollte. Dadurch habe er sich leicht verletzt. Mittlerweile habe die Polizei den Mann entlassen.

Etwa 50 Fans beteiligen sich an Ausschreitung

Zu einer weitaus größeren Ausschreitung kam es nach Angaben der Polizei um kurz nach 18 Uhr in der Innenstadt. Etwa 50 Personen griffen sich im Bereich der Pfarrergasse gegenseitig an. Sie sollen sich auch mit Flaschen beworfen haben. Die Polizei konnte alle Teilnehmer kontrollieren und soll unter anderem wegen Landfriedensbruch und gefährlicher Körperverletzung ermitteln.

Ein Bahnmitarbeiter soll am Montag an einem im Bienenheimweg abgestellten Zug ein Graffiti entdeckt haben. Der bislang Unbekannte soll auf einer 164 Quadratmeter großen Fläche mehrmals TSV 1860 gesprüht haben. Der Schaden sei 8.000 Euro hoch.

Die Polizei bittet um Hinweise und nimmt sie unter der Telefonnummer 0941/5062001 entgegen.