Online-Betrug

260.000 Euro Schaden mit Phishing-Mails verursacht


Ein hoher Schaden wurde durch Online-Betrüger verursacht. (Symbolbild)

Ein hoher Schaden wurde durch Online-Betrüger verursacht. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Die Polizei hat vier Männer in Chemnitz festgenommen, die in einen Internetbetrug in großem Stil verwickelt sein sollen.

Bereits am Freitag nahm die Polizei vier junge Männer aus der Region Chemnitz fest. Nach derzeitigem Ermittlungsstand sollen sich die Beschuldigten Zugangsdaten zum Online-Banking von diversen Bankkunden besorgt haben. Die Zugangsdaten wurden nach Angaben der Polizei zuvor von noch unbekannten Mittätern durch sogenannte Phishing-Mails beschafft. Die Daten sollen sie in der Folge entweder selbst für Abbuchungen genutzt oder aber gegen eine Provision für den Fall erfolgreicher Abbuchungen Dritten zur Verfügung gestellt haben.

Die Beschuldigten sollen jeweils das TAN-Verfahren mit den erlangten Zugangsdaten abgeändert haben. Zur Verschleierung ihrer Aktivitäten sollen sich die Männer eine komplizierte Server-Infrastruktur aufgebaut haben. Insgesamt wurden unberechtigte Abbuchungen in Höhe von rund 260.000 Euro vorgenommen. Hinzu kommen versuchte Abbuchungen in Höhe von weiteren rund 70.000 Euro.

Die Ermittlungen nahmen ihren Anfang bei der Kriminalpolizeiinspektion Bamberg, weil dort ein besonders schadensträchtiger Einzelfall angezeigt wurde. Es wurde allerdings schnell klar, dass es eine Vielzahl weiterer Geschädigter im gesamten Bundesgebiet gibt. Bei der Durchsuchung der Räumlichkeiten in Chemnitz wurden Computer, Speichermedien und Mobiltelefone sowie Bargeld in Höhe von 40.000 Euro sichergestellt.

Die Staatsanwälte und IT-Forensiker der Zentralstelle Cybercrime Bayern und die Ermittler der Kriminalpolizeiinspektion Bamberg wurden bei der Durchsuchung und den Festnahmen von Beamten der sächsischen Polizei unterstützt. Der Zugriff erfolgte letztlich durch Spezialkräfte.

Der Verhaftung gingen technisch komplexe Ermittlungen der Spezialstaatsanwälte der bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg errichteten Zentralstelle Cybercrime Bayern und der IT-Spezialisten der Kriminalpolizeiinspektion Bamberg voraus.