Mit 39 Jahren
Straubinger AfD-Bundestagsabgeordnete Miazga gestorben
26. Februar 2023, 17:17 Uhr aktualisiert am 26. Februar 2023, 19:04 Uhr
Zwei Jahre lang stand Corinna Miazga an der Spitze der AfD Bayern. In dieser Zeit hatte sie auch ihre Erkrankung an Brustkrebs öffentlich gemacht. Doch die Politik aufgeben wollte sie deshalb nicht. "Ich bin wieder da", meldete sich die Straubingerin im Mai 2021 nach einer Zwangspause auf einem Parteitag zurück und zog im Herbst darauf zum zweiten Mal in den Bundestag ein. Am Samstag ist Miazga nun mit 39 Jahren an ihrer Krebserkrankung gestorben. Das gaben ihre Mitarbeiter und ihre Partei am Sonntag bekannt.
"Heute hat mich eine sehr traurige Nachricht erreicht. Meine Kollegin und Vorgängerin als Landesvorsitzende der AfD Bayern, Corinna Miazga ist nach langer Krankheit von uns gegangen", teilte AfD-Landeschef Stephan Protschka auf Facebook mit. Die niederbayerische Bezirksvorsitzende der Partei, Katrin Ebner-Steiner, würdigte ebenfalls auf Facebook Miazgas Arbeit als Abgeordnete: "Ihr Tod hinterlässt eine Lücke in der politischen Landschaft." Der AfD-Bundesvorsitzende Tino Chrupalla twitterte: "Corinna war mit ihrem unbändigen Engagement für unser Land eine geschätzte Kollegin."
Für die in Oldenburg in Niedersachsen geborene Miazga war Bayern "Wahlheimat", wie sie auf ihrer Internetseite schrieb. Ein Studium der Rechtswissenschaft führte sie zunächst an die Universität Passau. Später machte sie Straubing zu ihrem Wohnort. Von der Gründung des AfD-Kreisverband Straubing-Regen 2013 bis 2018 war sie dessen Vorsitzende. Vorübergehend saß sie auch im Straubinger Stadtrat.
Als Vorsitzende wollte sie die Lager versöhnen
Dem Bundestag gehörte die AfD-Politikerin seit 2017 an. Zuletzt war sie dort stellvertretende Vorsitzende ihrer Fraktion. Ihre Wahl zur Landesvorsitzenden verband sie 2019 mit dem Versprechen, die zerstrittenen Lager der Partei miteinander versöhnen zu wollen. Miazga hatte das Gründungsdokument des mittlerweile aufgelösten völkischen "Flügels" der AfD unterschrieben, wollte sich später aber als "ganz normal mittendrin" in ihrer Partei verortet sehen.
Dazu gehörte es für sie auch, den EU-Austritt Deutschlands zu fordern, vor einer Klima-Diktatur zu warnen oder mit Bezug auf Migranten von einem "Messermännerland" zu sprechen. Interne Machtkämpfe und die weitere Radikalisierung der bayerischen AfD hielten unter dem zweijährigen Vorsitz Miazgas an. 2021 unterlag sie bei dem Versuch einer Wiederwahl dem ebenfalls aus Niederbayern stammenden Protschka.