Bayern

Debatte ums Justizzentrum: Beweislast umkehren!

AZ-Lokalchef Felix Müller über die Debatte ums Justizzentrum.


Von Felix Müller

München - Auf den ersten Blick mag das klotzige Justizzentrum am Stiglmaierplatz keine Schönheit sein. Auf den zweiten auch eher nicht. Auf den dritten kann es aber schon ganz anders aussehen. Die erstaunlich vielstimmige Initiative hat recht: München stünde eine ernsthafte Debatte gut zu Gesicht. Darüber, ob man nicht eines Tages bereuen könnte, dieses Zeugnis der 70er-Jahre-Architektur aus dem Stadtbild zu tilgen. Auch aus ökologischen Gründen gehören

Debatten dieser Art eh andersherum aufgezäumt: Nicht, wer Gebäude erhalten will, muss verzweifelt nach Argumenten suchen. Sondern wer für einen Abriss ist, soll ihn sehr gut begründen müssen.
Damit Wegreißen nicht mehr der Normalfall ist.

Beim Justizzentrum kommt hinzu: Es ist gerade mal 15 Jahre her, dass ein Teil, das Gebäude der Staatsanwaltschaft I, für 19 Millionen generalsaniert wurde. Man residiere nun in einem "runderneuerten Haus, das allen Anforderungen an einen modernen Bürobetrieb entspricht", jubelte Ministerin Merk damals. Jetzt abreißen? Die bisherige Antwort ist zu einfach. Der Initiative ist zu wünschen, dass die Debatte auflebt. Und der Stadt auch.