Die "Derbysieger"-Gesänge der DSC-Fans sind noch nicht ganz verhallt, jedoch steht bereits das nächste Heimspiel vor den Toren der Festung an der Trat. Am Freitag treten die Lindau Islanders um ihren Neu-Coach Michael Baindl um 20 Uhr bei den Niederbayern an.

Für ordentlich Aufsehen haben die Transferaktivitäten des Vereins vom Bodensee im Sommer gesorgt. Steffen Tölzer kam von den Starbulls Rosenheim aus der DEL2 und soll nicht nur für eine stabile Verteidigung sorgen, sondern auch als Leiter Marketing & Kommunikation seine Expertise bei der Arbeit in der Lindauer Geschäftsstelle einbringen. Doch nicht nur Tölzer fand den Weg an den Bodensee, auch sein Rosenheimer Mannschaftskamerad Christian Obu unterschrieb nun fix bei den Islanders, nachdem er bereits per Förderlizenz in der vergangenen Saison für die Schwaben verteidigte. Nach seinem Abgang vom EHC Freiburg konnte man die Defensivabteilung um Philipp Wachter erweitern. Insgesamt sechs Saisons verteidigte Wachter in der DEL2, drei davon für den SC Riessersee, zuletzt für Bad Nauheim und die vorher genannten Wölfe aus Freiburg.

Bislang kein dritter Importspieler

Wie bereits in den vergangenen Spielzeiten besetzte der Sportliche Leiter Milo Markovic wieder eine Import-Stelle in der Verteidigung. Mit Luka Nyman sicherte man sich die Dienste eines finnischen Offensivverteidigers, der auch in Deggendorf kein Unbekannter ist. Mit den Unterland Cavaliers nahm der 22-Jährige in der Vorbereitung zur Saison 2023/2024 am Niemeier-Haustechnik-Cup teil. Im Tor setzt man weiterhin auf Dieter Geidl, Tommi Steffen spielte vergangene Spielzeit schon einmal für Lindau gegen den DSC, damals noch per Förderlizenz aus der Lausitz. Inzwischen hat auch er einen festen Vertrag am Bodensee erhalten.

"Keine Experimente" - so könnte man das Motto für den Sturm der Islanders betiteln. Marcus Marsall, Valentin Busch und Jari Neugebauer sollen die neue deutsche Achse um Vincenz Mayer und Andreas Farny mit der nötigen Durchschlagskraft ergänzen, Marlon Wolf und Fabian Baßler verstärken den U-Sektor in Baindls Mannschaft und sollen gemeinsam die Scoringlücke des abgewanderten Alexander Dosch schließen. Die Abgänge der Import-Stürmer Zack Bross und Zach Kaiser möchte man mit dem slowenischen Nationalspieler Zan Jezovsek kompensieren, dieser tritt mit 27 Jahren erstmals den Weg außerhalb der Heimat an. Auf die Besetzung der dritten Import-Stelle verzichtet man bei den Lindauern zum aktuellen Zeitpunkt.

Special Teams haben Luft nach oben

Sportlich suchen die Islanders noch nach ihrer Form. Fünf der sechs vergangenen Spiele gingen verloren, nur gegen den SC Riessersee konnten sie einen Punkt holen, indem sie sich erst im Shootout geschlagen geben mussten. Mit dem Sieg über die Tölzer Löwen könnte nun aber eine Initialzündung entfacht worden sein, um die Kehrtwende einzuleiten. Im Moment rangieren die Lindauer mit elf Punkten auf Rang zehn der Tabelle. Positiv hervorzuheben ist, dass die Islanders in jeder Partie immer mindestens zwei eigene Treffer beisteuern konnten, dringender Handlungsbedarf besteht allerdings bei den Special Teams. Sowohl das Powerplay (10,6 Prozent) als auch das Penalty-Killing (67,6 Prozent) sind das schlechteste der Oberliga Süd, in numerischer Überzahl wartet man sogar seit den letzten drei Partien und in Summe zehn Situationen auf einen Treffer.

Anders sieht es hier beim Deggendorfer SC aus. Nach dem zweiten Zu-Null-Heimspiel in Folge kann das Team von Jiri Ehrenberger starke 90 Prozent Unterzahlquote und eine Powerplay-Quote von 24,1 Prozent verbuchen. In beiden Kategorien stehen die Deggendorfer damit in der Spitzengruppe der Oberliga Süd.

Im ersten Heimspiel als amtierender Tabellenführer sind Timo Pielmeier, Alex Grossrubatscher und Co. wieder auf Sieg gepolt, das Eis der heimischen Festung an der Trat wollen die Knödelstädter auch im sechsten Heimspiel als Sieger verlassen.

Weiterhin fehlen verletzungsbedingt Benedikt Schopper und Tomas Gulda, beide sollen nach Angaben von Ehrenberger nach der Länderspielpause wieder ins Spielgeschehen eingreifen, Gulda konnte schon erste kleine Einheiten auf dem Eis absolvieren.

SpradeTV überträgt das Heimspiel wie gewohnt live ab etwa 19.30 Uhr.