Oberliga Süd
Zwei wegweisende Spiele warten auf den Deggendorfer SC

Roland Rappel
Seit 121 Minuten und 15 Sekunden hat die DSC-Abwehr um Marcel Pfänder, Niklas Heinzinger und Torhüter Timo Pielmeier kein Gegentor kassiert. Dass am Wochenende noch etliche Minuten dazukommen, wünscht man sich im Deggendorfer Lager.
Am Freitag, 17. Oktober, um 19.30 Uhr gastiert die Mannschaft von Trainer Casey Fratkin in der bpm-Arena bei den Lindau Islanders, bevor es am Sonntag um 18.45 Uhr in der heimischen Hitzkopf-Arena gegen den EC Peiting geht. Beide Begegnungen versprechen Spannung - und dürften Wegweiser dafür werden, wohin die Reise des Deggendorfer SC in den kommenden Wochen in der Oberliga Süd geht.
Der erste Prüfstein wartet am Bodensee, wo die Lindau Islanders traditionell als unbequemer Gegner gelten, der Start in die Saison verlief für die die Gastgeber allerdings bislang nicht ganz nach Wunsch. Mit zehn Punkten aus acht Spielen rangiert der EVL auf Platz neun der Tabelle - also knapp außerhalb der direkten Playoff-Ränge. Nach Niederlagen gegen Selb, Heilbronn, Bad Tölz und Memmingen sowie Siegen über Garmisch, Peiting, Höchstadt und Bayreuth ist der Saisonverlauf eher ein Auf und Ab. Nach dem personellen Umbruch im Sommer präsentiert sich der Kader mit einem frischen Gesicht. Auf den Import-Positionen gab es gleich mehrere Veränderungen: Im Sturm kam der Finne Eetu Elo, der den Süden bereits aus seiner Zeit in Bayreuth kennt, während in der Abwehr mit dem japanischen Nationalspieler Kazuki Lawlor ein spannender Neuzugang verpflichtet wurde. Zan Jezovsek blieb dem Team erhalten und sorgt mit seinem Scoring-Touch für Kontinuität im ausländischen Sektor.
Der Abgang von Torhüter Tommi Steffen nach Peiting dürfte das Team vom Bodensee zwar schmerzen, doch mit Daniel Filimonow wurde ein - auf dem Papier - gleichwertiger Ersatz geholt. Auch die Back-up-Position ist in Lindau neu besetzt - Keanu Salmik ersetzt Dieter Geidl. Im deutschen Mannschaftsteil hat sich ebenfalls einiges getan - nach dem Karriereende von Vincenz Mayer sicherten sich die Islanders mit Marvin Feigl, Dominik Grafenthin und Leon Sivic drei interessante Spieler, die dem Team mit ihrer DEL2-Erfahrung mehr Tiefe verleihen sollen.
Bei den Gästen hapert´s im Powerplay
Auch das zweite Spiel des Wochenendes hat es in sich: am Sonntag gastiert mit dem EC Peiting das Team, das auf Rang fünf liegt und damit - auch wenn die Saison noch jung ist - einen direkten Playoff-Platz innehat. Die Mannschaft von Coach John Sicinski musste im Sommer die Abgänge von Sam Payeur (Regensburg, DEL2) und Felix Brassard (Memmingen) verkraften, verpflichtete dafür aber mit Tommi Steffen einen der besten Goalies der Oberliga Süd. Im Kontingentbereich setzen die Oberbayern anders als zuletzt wieder auf drei Stürmer: Justin Maylan, seit zehn Jahren in Europa aktiv und in Deutschland bereits für Heilbronn und Rostock auf dem Eis, sowie die beiden Kanadier Carson Brière und Carson MacKinnon, die sich nicht nur den Vornamen, sondern auch eine gemeinsame Vergangenheit in Neuilly-sur-Marne (Frankreich) teilen. Einen Bärendienst erwies Stürmer Lukas Gohlke seinem Verein: Nach einer Matchstrafe im Spiel gegen Selb ist der Wiederholungstäter für sechs Spiele gesperrt und wird gegen den DSC fehlen. Dazu kommt, dass das Powerplay zuletzt eine Schwachstelle war - 21 Überzahlsituationen benötigten die Peitinger zuletzt, ehe endlich wieder ein Treffer gelang.
Für den DSC gilt es am Wochenende, genau dort anzusetzen, wo man zuletzt aufgehört hat: mit einer kompakten Defensive und dem derzeit besten Penalty-Killing der Liga den Gegner zur Weißglut bringen. Gelingt es Silvan Heiß, Ondrej Pozivil & Co., diese Tugenden auch gegen die Islanders und Peiting auf das Eis zu bringen, sind die nächsten Punkte eine logische Folge. Ein Beweis für die erarbeitete Stabilität im Deggendorfer Spiel waren zuletzt die beiden Zu-null-Erfolge am vergangenen Wochenende und genau 121 Minuten und 15 Sekunden ohne Gegentor. Neuzugang Luca Zitterbart wird aller Voraussicht nach an diesem Wochenende sein Debüt im DSC-Trikot geben.
Beide Partien werden wie gewohnt live bei SpradeTV übertragen.