Millioneninvestition

Uniper beginnt Bau der Fischwanderhilfe in Ettling

Bereits im Februar begannen die Vorarbeiten, nun soll im Dezember der Bau der Fischaufstiegsanlage in Ettling beginnen, teilt die Firma Uniper mit und nennt Details zu Kosten und Nutzen des Projekts.

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Eine Übersichtsdarstellung der Maßnahmen

Eine Übersichtsdarstellung der Maßnahmen

Von Redaktion Landau

Der Bau der Fischaufstiegsanlage an der Stützkraftstufe Ettling, durch die Fische und andere Wasserlebewesen zukünftig wieder flussaufwärts wandern können sollen, beginnt im Dezember, wie die Firma Uniper mitteilt. Sie investiert dafür gemeinsam mit dem Freistaat Bayern - vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt Landshut - mehr als 5,5 Millionen Euro.

Zur Vorbereitung der Baustelle wurden erste Rodungen bereits im Februar und damit noch vor dem Beginn der Brutzeit und Vegetationsperiode umgesetzt. Zur Abgrenzung des Baufeldes wurden auch bereits Reptilienschutzzäune aufgestellt und die Flächen des Baufeldes regelmäßig gemäht. Durch diese regelmäßige Mahd wurde das Baufeld für heimische Reptilien möglichst unattraktiv gestaltet und die gründliche Absammlung der zu den bedrohten Arten zählenden Zauneidechsen ermöglicht. Die Umsiedlung erfolgte während der Aktivitätsperiode in ein mit Sandschüttungen und grobem Totholz aufgewertetes und als Ersatzlebensraum dienendes, geschütztes und eingezäuntes Areal.

Von der Mündung bis zur Quelle

Die Fischwanderhilfe am Kraftwerk Ettling wird bis Ende 2027 fertiggestellt und im Verbund mit den bereits im Bau befindlichen Fischaufstiegsanlagen Dingolfing und Gummering und weiteren Fischwanderhilfen die flussaufwärtsgerichtete Durchgängigkeit der Isar von der Mündung bis zur Quelle sicherstellen.

Die Anlage wird auf den Leitfisch Huchen ausgelegt und einen Durchfluss von insgesamt 1.000 Liter in der Sekunde aufweisen. Dieser Durchfluss erzeugt am Einstieg für die fluss-aufwärtswandernden Fische eine sogenannte Leitströmung unterhalb der Stauanlage. Diese Leitströmung ist wichtig, damit die Fische die Anlage erkennen und nutzen können. Die Fischaufstiegsanlage in Ettling wird einen Höhenunterschied von acht Metern für die Fische passierbar machen. Im Wesentlichen ist sie in drei Abschnitte untergliedert: Am linken Flussufer unterhalb des Kraftwerkauslaufes wird das Einstiegsbauwerk als so-genannter „Vertical Slot-Pass“ ausgeführt. Das ist ein Betongerinne, das den Fischen die Überwindung von zirka 3,9 Metern Höhenunterschied in 35, jeweils elf Zentimeter hohen Einzelstufen ermöglicht. Die Einleitung von insgesamt rund 1.000 Liter pro Sekunde durch den Fischpass in die Isar, bildet dort die sogenannte Leitströmung, wodurch die Fische den Einstieg in die Aufstiegsanlage finden können.

Daran anschließen wird sich ein naturnah gestaltetes Verbindungsgerinne von rund 85 Metern Länge. Dort finden Fische und andere Wasserlebewesen neben der Transitmöglichkeit um das Kraftwerk auch neuen Lebensraum, der durch Flachwasserzonen, Kiesnester und Totholzstrukturen für die Tiere attraktiv gestaltet wird. Der Raugerinne-Beckenpass wird eine Höhendifferenz von 3,5 Metern in 43 einzelnen Becken überwinden. Der Ausstieg erfolgt im Oberwasser, also flussaufwärts vom Kraftwerk aus betrachtet. Dort wird ein Kreuzungsbauwerk aus Beton den Damm durchdringen und die Verbindung zur Isar herstellen. Ein Schwimmbalken und ein Grobrechen verhindern das Einspülen von Treibzeug. Ein Absperrschütz bietet Sicherheit vor Hochwasser. Die Fischwanderhilfe am Isarkraftwerk Ettling wird eine Gesamtstrecke von rund 242 Metern umfassen.

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