Verkehr und Wetter
Wintereinbruch mit fatalen Folgen - Unfälle und Tote
Bei Schnee und Glätte ist es auf Deutschlands Straßen zu zahlreichen Unfällen mit mehreren Toten und Verletzten gekommen. In Bayern starben mindestens drei Menschen bei einem Unfall mit zwei Lastwagen und einem Auto auf der Autobahn 93 nahe Maxhütte-Haidhof. Dort war es laut Polizei glatt. Außerdem seien zwei Menschen lebensgefährlich und mehrere Menschen leicht bis mittelschwer verletzt worden.
Laut Deutschem Wetterdienst ist es der erste größere Wintereinbruch der Saison in Deutschland. Auch bei einem Unfall auf glatter Fahrbahn der Autobahn 81 bei Geisingen in Baden-Württemberg kam ein Mensch ums Leben. Der 68 Jahre alte Mann sei auf winterglatter und nasser Straße ins Schleudern geraten und mit der Fahrerseite in das Heck eines anderen Wagens geprallt. Der Fahrer des zweiten Wagens wurde schwer verletzt.
Glatteis könnte nach Einschätzung der Polizei auch einen Unfall auf der Landstraße 354 im Landkreis Freudenstadt in Baden-Württemberg verursacht haben. Dort war ein Auto ins Schleudern gekommen und gegen einen Lastwagen geprallt. Die Frau am Steuer konnte ihr Auto nicht alleine verlassen und wurde von der Feuerwehr befreit. Mit schweren Verletzungen wurde sie mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht.
In Mittelhessen wurden in der Nacht neun Menschen bei Dutzenden Unfällen durch Glätte und Schnee verletzt. Insgesamt habe es im Gebiet der Polizei Mittelhessen zwischen Sonntagabend, 18.00 Uhr, und dem Morgen 38 Glätteunfälle gegeben, sagte sie. Die meisten davon seien auf Schneefall und daraus resultierende Glätte zurückzuführen.
In anderen Bundesländern berichteten die Polizeipräsidien ebenfalls von zahlreichen Glätteunfällen, die aber in den allermeisten Fällen glimpflich ausgingen. In Mecklenburg-Vorpommern stießen am Morgen auf glatter Fahrbahn ein Schulbus und ein langsam fahrender Wagen zusammen. Der Busfahrer und ein Kind wurden bei dem Unfall bei Weitendorf leicht verletzt. In dem Bus waren insgesamt 31 Schulkinder. Bei Crivitz wurde eine 72-jährige Autofahrerin bei einem witterungsbedingten Unfall schwer verletzt.
Größere Probleme gab es in Schleswig-Holstein auf der A7 zwischen Großenaspe und Henstedt-Ulzburg (beides Kreis Segeberg). Mehrere Lastwagen und Autos kamen ins Rutschen und landeten zum Teil in der Leitplanke. Mehrfach sperrte die Polizei in den Nachtstunden einen oder mehrere Fahrstreifen.
Am frühen Morgen wurde eine Frau bei einem Unfall zwischen Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen in ihrem Auto eingeklemmt. Feuerwehrleute schnitten die 47 Jahre alte Fahrerin aus dem Wrack, sie wurde mit schweren, aber nicht lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht, wie die Polizei mitteilte.
Auswirkungen hatte das Wetter auch auf andere Verkehrsmittel: Die Hamburger S-Bahn fuhr aufgrund des Winterwetters am Morgen in niedriger Taktung. Das teilte die Deutsche Bahn auf ihrer Homepage mit. Am Flughafen Köln/Bonn pausierte der Flugbetrieb wegen Blitzeises am Sonntagnachmittag für 45 Minuten. In Würzburg stellte der Nahverkehr den gesamten Busbetrieb für die Nacht ein, die Straßenbahnen fuhren weiter.
In Bremen führte ein Glätteunfall zu einem Stromausfall. Weil ein Autofahrer in Burglesum die Kontrolle über seinen Wagen verlor und in den Gegenverkehr geriet, musste ein anderes Auto ausweichen. Dieses krachte gegen einen Stromkasten und zerstörte diesen völlig, wie die Polizei mitteilte. Der Beifahrer erlitt einen Stromschlag und musste behandelt werden. Durch den Unfall fiel in mehreren angrenzenden Wohnhäusern der Strom aus. Der mutmaßliche Unfallverursacher flüchtete unerlaubt.
Vor allem im Süden sei die Wetterlage am Montagvormittag noch relativ angespannt, sagte Oliver Reuter, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst. Vor allem südlich von Regensburg bis Passau gebe es momentan noch gefrierenden Regen. Auch für die kommenden Tage heiße es: „Der Winter ist noch nicht ganz aus Deutschland raus.“
An und in den Alpen und im Bayerischen Wald könne es in der Nacht schneien. Zwischen 15 und 30 Zentimeter Schnee erwarte man in den Alpen, bis zu 15 Zentimeter im Bayerischen Wald, sagte er. Auch im Tiefland könne es teils kräftiger schneien.
Vor allem im Süden bleibe es in den kommenden Tagen noch winterlich. Am Montag und Dienstag könne es noch schauerartige Niederschläge geben, sagte Reuter. Vor allem nachts könne es noch überregional Glätte geben. Richtung Mittwoch und Donnerstag könne sich die Lage beruhigen.












