Kino-Tipp
Der neue „Superman“-Film gibt dem Helden viel Herz und frischen Wind
Darum geht’s: Superman steht unter Feuer. Seit drei Jahren rettet er zahlreiche Leben und verarbeitet als Journalist Clark Kent verkleidet seine Heldentaten in der Zeitung. Die einzige Person, die sein Geheimnis kennt: seine Kollegin Lois Lane, die er auch seit einer Weile datet.
Als Superman sich in internationale Konflikte einmischt, gerät er in das Visier des reichen Genies Lex Luthor. Der will den Helden vernichten und seinen Ruf in der Öffentlichkeit ruinieren. Zusammen mit seinen Lakaien gräbt Lex in Supermans Vergangenheit und findet Informationen, die den Helden in eine Existenzkrise stürzen. Während Chaos um ihn ausbricht, muss der „Man of Steel“ seinen Platz in der Welt finden, bevor er – und der Planet, den er sein Zuhause nennt – zerbrechen.
Das Besondere: „Superman“ ist ein Neustart für das DC-Superhelden-Universum. Regisseur und Drehbuchautor James Gunn übernahm die inhaltliche Leitung von DC Studios. Deshalb haben auch nur seine vorherigen Projekte – „Creature Commandos“ und „Peacemaker“ – eine Auswirkung auf die neuen Geschichten.
Fazit: Bunte Action, eine grandiose Superman-Performance von David Corenswet und unterhaltsame Nebenfiguren machen den Film zu einem explosiven Startschuss des neuen DC-Universums. Zahlreiche Charaktere werden eingeführt, von denen man gerne mehr sehen will: unter anderem Supermans rebellischer Hund Krypto, der Formwandler Metamorpho und Clark Kents Arbeitskollegen bei der „Daily Planet“-Zeitung. Vor allem Letztere sind überraschend witzig und wichtig für den Verlauf der Geschichte. Denn neben seiner Flamme Lois wird Superman auch von seinem Kollegen Jimmy Olson und anderen Freunden unterstützt. Diese menschlichen Charaktere geben dem Film eine spannende Boden-Perspektive außerhalb der bombastischen Actionkämpfe.
Bei diesen trifft Superman auf viele verschiedene Gegner. David Corenswets Variante ist dabei auch deutlich verletzlicher als vergangene Versionen des Charakters. Immer wieder schafft es Lex Luthor, die Oberhand zu gewinnen. Der Hauptbösewicht ist auch ein Highlight: Schauspieler Nicholas Hoult wechselt problemlos zwischen dem cartoonartigen Narzissmus und dem logik-getriebenen Superhirn der Figur.
Leider ist der Film etwas überladen: Mit zu vielen Elementen rast er in den zwei Stunden Laufzeit manchmal einfach am Zuschauer vorbei. Dabei sind es vor allem die Szenen, in denen Superman auch mal bei Lois Lane oder seinen Eltern anhalten kann, die diese Version des „Man of Steel“ besonders interessant und wirkungsvoll machen.
Diese ruhigen Momente brauchen auch nicht viele Computer-Effekte, die zwar hier kreativ animiert sind, aber manchmal unfertig wirken. So spielt der zweite Akt des Films zum Teil in einer düsteren Nebendimension, die sich enttäuschend künstlich anfühlt.
Dennoch ist „Superman“ ein Fest für alle, die den Mann im rot-blauen Anzug lieben – oder für diejenigen, die eine Pause von den immer gleichen Marvel-Geschichten brauchen. Wenn James Gunn sein Universum mit Filmen und Serien dieser Qualität ausbaut, wird sich DC vielleicht bald die Superhelden-Krone schnappen ...
„Superman“, DC Studios, 129 Minuten, seit 10. Juli 2025 im Kino.










