Ermittlungen

SOS-Kinderdorf - Neue Verdachtsfälle in Österreich

Eine Kommission soll den Umgang mit Missbrauchsfällen in SOS-Kinderdörfern aufarbeiten. (Archivbild)

Eine Kommission soll den Umgang mit Missbrauchsfällen in SOS-Kinderdörfern aufarbeiten. (Archivbild)

Von dpa

Die Liste an Missbrauchsvorwürfen gegen ehemalige Mitarbeiter von SOS-Kinderdorf in Österreich wird länger. Im jüngsten bekanntgewordenen Fall steht ein ehemaliger Mitarbeiter unter Verdacht, zwei Schützlinge des Kinderdorfs in Seekirchen nahe der Grenze zu Bayern sexuell missbraucht zu haben, wie die Staatsanwaltschaft Salzburg der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.

Zuvor hatten die „Salzburger Nachrichten“ darüber berichtet. Die Staatsanwaltschaft ermittle wegen mutmaßlicher Übergriffe gegen zwei Mädchen im Zeitraum zwischen 2008 und 2010, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft der dpa. Demnach waren die Kinder damals noch unmündig, also jünger als 14 Jahre alt.

„Wir arbeiten eng und transparent mit den zuständigen Behörden zusammen und stellen alle erforderlichen Unterlagen zur Verfügung“, teilte SOS-Kinderdorf Österreich der dpa mit. Weitere Informationen würden zum Schutz der Opfer nicht veröffentlicht, hieß es.

Zuvor waren Verdachtsfälle rund um die SOS-Kinderdörfer in Moosburg in Kärnten und in Imst in Tirol durch Medienberichte öffentlich geworden. SOS-Kinderdorf hat danach mutmaßliche Fälle von körperlicher, psychischer und sexueller Gewalt an den Standorten bestätigt.

Die Organisation hat die Fälle in Imst und Moosburg nach eigenen Angaben bereits intern aufgearbeitet. Als Reaktion auf die Medienberichte will SOS-Kinderdorf jedoch eine unabhängige Kommission einsetzen, um diese Aufarbeitung noch einmal unter die Lupe zu nehmen.

Auch in deutschen SOS-Kinderdorf-Einrichtungen kam es in der Vergangenheit zu Übergriffen. Eine unabhängige Kommission berichtete vergangenes Jahr von 189 Meldungen zu körperlichen, emotionalen und sexuellen Übergriffen sowie Verletzungen der Privatsphäre zwischen 1976 und 2023.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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