Verbindung blockiert
300 Grad an der Bremse: Einsatz auf Bahngleis bei Osterhofen

Thomas Krenn/zema-medien
Was als Brand eines Gefahrgutzugs gemeldet wurde, entpuppte sich als heißgelaufene Bremse.
In den frühen Morgenstunden des Mittwochs kam es an der Bahnstrecke Regensburg–Passau nahe des Bahnhofs Osterhofen/Altenmarkt zu einem umfangreichen Feuerwehreinsatz.
Gegen 3 Uhr ging bei der Integrierten Leitstelle Straubing die Meldung ein, dass ein Kesselwagen mit Gefahrgut brennen solle. Aufgrund dieser zunächst unklaren und potenziell gefährlichen Lage wurde umgehend ein Großaufgebot an Einsatzkräften alarmiert.Ein Gefahrgutzug, unterwegs aus Richtung Regensburg in Richtung Passau, kam in diesem Bereich zum Stillstand und blockierte die wichtige Bahnverbindung seit den frühen Morgenstunden.
Neben den Feuerwehren aus Osterhofen und Altenmarkt wurden auch die Wehren aus Deggendorf, Hunding, Lalling, Schwarzach und Forsthart sowie die Unterstützungsgruppe der örtlichen Einsatzleitung alarmiert. Ebenfalls zur Einsatzstelle eilten die Bundespolizei, der Rettungsdienst und der Notfallmanager der Deutschen Bahn.Situation weniger dramatisch als befürchtetBeim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stellte sich die Situation glücklicherweise weniger dramatisch dar als zunächst befürchtet. Es lag kein offenes Feuer vor. Wie Kreisbrandinspektor Jürgen Kainz vor Ort erläuterte, handelte es sich um einen sogenannten Heißläufer an der Bremsanlage eines Waggons. Die Feuerwehr maß an der betroffenen Bremse Temperaturen von rund 300 Grad Celsius.

Thomas Krenn/zema-medien
Ein Notfallmanager der Deutschen Bahn koordinierte das kontrollierte Abkühlen der Bremsen.
Zudem war die Bremse festgesetzt, was die starke Hitzeentwicklung erklärte.Aufgrund dieser Erkenntnisse konnten die Feuerwehren aus Osterhofen und Altenmarkt rasch erste Entwarnung geben. Die noch auf der Anfahrt befindlichen Einsatzkräfte brachen ihren Einsatz daraufhin ab und kehrten in ihre Gerätehäuser zurück.
Rund 40 Feuerwehrkräfte blieben vor Ort und konzentrierten sich auf die gezielte Kühlung der überhitzten Bremse. Mithilfe einer Wärmebildkamera wurde der Abkühlprozess kontinuierlich überwacht, um eine erneute Gefahr zuverlässig auszuschließen.Der betroffene Kesselwagen war mit schwerem Heizöl aus einer Raffinerie beladen. Angesichts der Gefahrgutladung wurde besonders umsichtig vorgegangen. Gegen 3.30 Uhr stimmten sich die Einsatzleitung und der Notfallmanager der Deutschen Bahn über das weitere Vorgehen ab.
Dabei wurde erörtert, ob Bahntechniker zur Reparatur anrücken oder ob der Zug gegebenenfalls abgeschleppt werden müsse.Die Einsatzleitung lag bei Markus Urlberger, dem dritten Kommandanten der Feuerwehr Osterhofen, der von Christoph Thiele vonseiten der Kreisbrandinspektion Deggendorf unterstützt wurde. Der Notfallmanager der Deutschen Bahn begleitete die Lageentwicklung ebenso wie die Beamten der Bundespolizei. Der Rettungsdienst stand vorsorglich bereit.Gegen 4.30 Uhr war die Bremse ausreichend abgekühlt. Nach abschließender Kontrolle konnte der Zug seine Fahrt unter Beobachtung und mit reduzierter Geschwindigkeit in Richtung Vilshofen fortsetzen. Die Bahnstrecke war damit wieder frei. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand.











