Wenn Buchstaben verwischen

Legasthenikerin gibt Einblick in ihren Alltag in Schule und Freizeit

Es ist fast tragisch, mindestens ironisch: Unsere Autorin liebt die deutsche Sprache, hat einen großen Wortschatz – und Legasthenie. Welche Probleme der 14-Jährigen in der Schule begegnen.


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Beim Lesen verwischen Buchstaben vor dem inneren Auge unserer Autorin. Das macht es schwierig, gerade längere Texte zu verstehen.

Von Sophie Schmidbauer

Legasthenie ist ein Teil von mir. Ein ziemlich anstrengender. Denn sie schränkt mich in meinen Interessen und in meinem Alltag ein. Ein Beispiel: Neue Freunde zeigen mir auf ihrem Smartphone ein Meme. Doch das Handy wackelt und ehe ich fertig bin, ist das witzige Katzen-Foto mit Text schon wieder weg. Während der Rest der Gruppe lacht, kann ich nur vermuten, was dort stand. Mir ist es peinlich, also lache ich auch mit. Währenddessen versuche ich, mit den Satzfetzen den Text zu vervollständigen. Doch bevor ich fertig bin, ist das Lachen auch schon verstummt. So fühlt es sich für mich an, langsam zu sein. Und ich habe Angst, gehänselt zu werden.

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