Verbraucherpreise im Oktober
Energiepreise sinken - doch Alltag bleibt spürbar teurer
Das Leben in Deutschland hat sich im Oktober nicht mehr ganz so stark verteuert. Doch mit 2,3 Prozent hält sich die Inflation über der Zwei-Prozent-Marke, wie das Statistische Bundesamt frühere Daten bestätigte. Höhere Inflationsraten schmälern die Kaufkraft der Menschen.
Vor allem für Dienstleistungen mussten Verbraucherinnen und Verbraucher deutlich mehr zahlen als im Oktober 2024. Auch die Lebensmittelpreise zogen weiter an, wenn auch weniger als in den Monaten zuvor. Von September auf Oktober des laufenden Jahres stiegen die Verbraucherpreise insgesamt nach Berechnungen der Wiesbadener Statistiker um 0,3 Prozent.
Überdurchschnittlich teurer als ein Jahr zuvor waren abermals Dienstleistungen, zu denen Reisen und Autoreparaturen zählen. Hier die stiegen die Preise um 3,5 Prozent. Deutlich teurer wurden unter anderem Personenbeförderung (+11,4 Prozent) und Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+8,0 Prozent). Auch für Dienstleistungen etwa in Krankenhäusern wurden deutlich höhere Preise aufgerufen als ein Jahr zuvor. Die Nettokaltmieten stiegen im Schnitt um 2,0 Prozent.

Jens Büttner/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa
Energie ist günstiger als ein Jahr zuvor. (Symbolbild)
Beim täglichen Einkauf bekommen die Menschen hierzulande ebenfalls die Inflation zu spüren: Viele Lebensmittel sind erheblich teurer als vor der Corona-Pandemie. Immerhin schwächte sich der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln im dritten Monat in Folge ab und betrug im Oktober 1,3 Prozent. Eine noch niedrigere Teuerungsrate in diesem Segment hatte es zuletzt im Januar 2025 gegeben. Günstiger als vor einem Jahr waren vor allem Speisefette und Speiseöle sowie Gemüse. Einen rasanten Preisanstieg hat es hingegen bei Kaffee gegeben, der 21,3 Prozent teurer war als ein Jahr zuvor.
Etwas Entspannung gibt es auch bei den Energiepreisen: Kraftstoffe, Strom und Gas waren dem Bundesamt zufolge im Oktober sogar 0,9 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor. Die Kerninflation ohne die schwankungsanfälligen Preise für Nahrungsmittel und Energie verharrte im Oktober jedoch bei 2,8 Prozent.
Nach Einschätzung von Volkswirten müssen sich Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland vorerst mit Teuerungsraten oberhalb der Zwei-Prozent-Marke abfinden. Bei mittelfristig 2,0 Prozent Inflation sieht die Europäische Zentralbank (EZB) für den gesamten Euroraum ihre wichtigste Aufgabe erfüllt, für stabile Preise und damit einen stabilen Euro zu sorgen.
Zumindest die große Teuerungswelle, die Deutschland nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine erfasst hatte, ist ausgelaufen. Im Oktober 2022 war die Inflation hierzulande auf fast neun Prozent geschnellt.
Für das laufende Jahr erwarten führende Wirtschaftsforschungsinstitute für Europas größte Volkswirtschaft Deutschland eine relativ moderate Inflationsrate von 2,1 Prozent - auf ähnlichem Niveau wie 2024 mit 2,2 Prozent.









