Verbraucherpreise im November

Inflation hartnäckig bei 2,3 Prozent

Verbraucher spüren beim Einkauf die gestiegenen Lebensmittelpreise.

Verbraucher spüren beim Einkauf die gestiegenen Lebensmittelpreise.

Von dpa

Die Teuerungsrate in Deutschland bleibt unverändert. Die Verbraucherpreise lagen im November um 2,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats - ebenso wie im Oktober, wie das Statistische Bundesamt auf Basis vorläufiger Zahlen zur Inflation mitteilte.

Je höher die Inflationsrate, umso geringer die Kaufkraft der Menschen. Das spüren Verbraucher zum Beispiel beim Lebensmittelkauf.
Je höher die Inflationsrate, umso geringer die Kaufkraft der Menschen. Das spüren Verbraucher zum Beispiel beim Lebensmittelkauf.
Je höher die Inflationsrate, umso geringer die Kaufkraft der Menschen. Das spüren Verbraucher zum Beispiel beim Lebensmittelkauf.
Höhere Inflationsraten schmälern die Kaufkraft der Menschen. (Symbolbild)
Höhere Inflationsraten schmälern die Kaufkraft der Menschen. (Symbolbild)
Höhere Inflationsraten schmälern die Kaufkraft der Menschen. (Symbolbild)
Billigeres Tanken: Zumindest bei den Spritpreisen gab es zuletzt etwas Entspannung.
Billigeres Tanken: Zumindest bei den Spritpreisen gab es zuletzt etwas Entspannung.
Billigeres Tanken: Zumindest bei den Spritpreisen gab es zuletzt etwas Entspannung.

Treiber für die Inflation im November waren wie schon in den vergangenen Monaten deutlich gestiegene Preise für Dienstleistungen, die sich erneut um 3,5 Prozent verteuerten. Dazu zählen Autoversicherungen, Pauschalreisen sowie Friseur- und Restaurantbesuche.

„Im Dienstleistungssektor kommt es aufgrund von Personalknappheit zu teils deutlichen Lohnsteigerungen“, erklärt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der Liechtensteiner VP Bank. „Die höheren Löhne werden auf die Preise umgewälzt.“ Die Anhebung des Mindestlohnes zum 1. Januar 2026 dürfte ebenfalls größtenteils an die Endkunden weitergegeben werden.

Die Lebensmittelpreise lagen im November um 1,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats und stiegen damit weniger als die allgemeine Inflationsrate. Auch flaut hier der Preisanstieg ab. Allerdings spüren die Menschen beim täglichen Einkauf weiterhin, dass viele Nahrungsmittel teils deutlich teurer sind als vor einigen Jahren.

Kaum noch Entspannung gibt es bei den Energiepreisen: Kraftstoffe, Strom und Gas waren der Statistik zufolge im November insgesamt 0,1 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor. Von Oktober auf November des laufenden Jahres sanken die Verbraucherpreise insgesamt nach Berechnung der Statistiker um 0,2 Prozent.

Die von Ökonomen besonders beachtete Kerninflation ohne die schwankungsanfälligen Preise für Nahrungsmittel und Energie verringerte sich im November etwas auf 2,7 Prozent. Sie bleibt damit aber erhöht. „Bei der Inflationsbekämpfung ist die letzte Meile die schwierigste“, meint Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer.

Je höher die Inflationsrate, umso geringer die Kaufkraft der Menschen: Sie können sich für einen Euro dann weniger leisten. Zwar ist die Preiswelle ausgelaufen, die Deutschland nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine erfasste. Damals verteuerten sich Energie und Lebensmittel rasant, das ließ die Inflationsrate auf 6,9 Prozent (2022) und 5,9 Prozent (2023) in die Höhe schnellen. Für dieses Jahr erwarten Wirtschaftsforschungsinstitute eine moderate Inflationsrate von 2,1 Prozent - ähnlich wie 2024.

Immerhin: Durch steigende Löhne und die gedämpfte Teuerung haben viele Menschen wieder mehr Geld in der Tasche. Im dritten Quartal stiegen die Reallöhne, also die Bruttolöhne abzüglich Inflation, um 2,7 Prozent gemessen am Vorjahreszeitraum, berichtete das Statistische Bundesamt - „der bislang höchste Anstieg in diesem Jahr“. Nach Berechnungen der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung haben die Reallöhne die Kaufkraftverluste der vergangenen Jahre damit aufgeholt.

Ein deutliches Sinken der Inflationsrate ist aber erst einmal nicht in Sicht. Nach Einschätzung von Ökonomen müssen sich Verbraucher in Deutschland vorerst mit Teuerungsraten oberhalb der Zwei-Prozent-Marke abfinden.

Die Inflationsrate in Deutschland, der größten Volkswirtschaft der Eurozone, hat für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) besondere Bedeutung. Sie peilt mittelfristig eine Inflationsrate von 2,0 Prozent für den Euroraum an. Bei einer solchen Teuerung sieht die EZB ihre wichtigste Aufgabe erfüllt, für stabile Preise zu sorgen.

Das Statistische Bundesamt berechnet jeden Monat, wie sich Preise entwickelt haben. Dazu notieren die Statistiker in Geschäften, was Obst und Gemüse, Schuhe oder Möbel kosten. Wie hoch ist die Wohnungsmiete, was kostet Sprit an der Tankstelle? Tausende Einzelpreise von Waren und Dienstleistungen werden repräsentativ nach dem stets gleichen Schema erfasst. Ein Teil wird auch im Internet erhoben.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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