Darts in London
Alle gegen Littler, Littler gegen die Fans: WM im Endspurt
Direkt zum Start des Jahres 2026 wird es bei der Darts-WM in London spannend. An Neujahr (13.30 Uhr und 20.00 Uhr/Sport1 und DAZN) warten im berühmten Alexandra Palace im Norden der britischen Hauptstadt die Viertelfinals. Deutsche sind nicht mehr dabei, doch die Runde der letzten Acht verspricht Spannung. Die zentralen Themen vor der Fortsetzung des Turniers, bei dem der Sieger eine Million Pfund (1,15 Millionen Euro) erhält.
Sportlich muss Titelverteidiger Luke Littler bei dieser WM niemanden fürchten. Doch der 18 Jahre junge Engländer machte beim 4:2 gegen Rob Cross in seinem letzten Spiel im Jahr 2025 einen Nebenschauplatz auf - mit den Fans. Nach unerwarteten Buhrufen gegen ihn wandte sich Littler direkt an die Anhänger im Ally Pally und sagte: „Ihr bezahlt für Tickets und ihr bezahlt mein Preisgeld. Danke, dass ihr mich ausbuht.“
Mit rotem Kopf und jeder Menge Genugtuung behauptete er: „Es stört mich nicht. Es stört mich überhaupt nicht.“ Mit Blick auf seine Partie an Neujahr (20.00 Uhr) gegen den Polen Krzysztof Ratajski sagte Littler: „Ich werde mich für das Viertelfinale auf das Schlimmste vorbereiten.“ Der Jungstar erreichte 2024 das Finale und wurde 2025 erstmals Weltmeister.
Littlers größter Herausforderer ist Luke Humphries, die Nummer zwei der Welt. Der Engländer bekommt es am Abend (21.30 Uhr) mit dem niederländischen Europameister Gian van Veen zu tun. „Das wird ein großartiges Darts-Spiel. Ich mag ihn sehr, er ist ein guter Spieler und ich habe großen Respekt vor ihm“, sagte Humphries über die vielversprechende Ansetzung.
Am Nachmittag (13.30 Uhr) eröffnen der Waliser Jonny Clayton und Ryan Searle aus England das Darts-Jahr 2026. Im Anschluss (15.00 Uhr) tritt der schottische Routinier Gary Anderson gegen den Engländer Justin Hood an die Scheibe. Anderson greift nach 2015 und 2016 nach seinem dritten WM-Titel.
Erst vor zwei Jahren endete im Darts-Sport eine Ära, als Kult-Schiedsrichter Russ Bray mit seiner markanten Stimme in den Ruhestand ging. Bei dieser WM müssen Spieler und Fans erneut Abschied von zwei bekannten Gesichtern nehmen: Referee George Noble und John McDonald, der die Profis traditionell auf die Bühne holt, machen Schluss.
„John und George waren in den letzten 20 Jahren zwei unverzichtbare Bausteine der PDC“, sagte Matthew Porter als Geschäftsführer des Weltverbandes. „Johns unverwechselbare Stimme und sein mitreißender Vortrag sowie Georges tadellose Leistung als Unparteiischer haben sie zu einem festen Bestandteil unserer Events weltweit gemacht.“
Nach der WM verkündet die PDC traditionell die Teilnehmer für die Premier League, eine Millionenliga für die besten Profis der Welt. Die besten Vier der Weltrangliste sind gesetzt, dazu benennt die PDC üblicherweise vier Wildcards. Dass Littler, Humphries und der Niederländer van Gerwen dabei sind, gilt als sicher.
Auch die Youngsters Josh Rock und van Veen dürften teilnehmen, der Waliser Clayton könnte sein Ticket über die Rangliste holen. Dahinter gibt es in Stephen Bunting, Nathan Aspinall, James Wade (alle England), Gerwyn Price (Wales) und Danny Noppert (Niederlande) weitere Anwärter. Als ausgeschlossen gilt das Debüt eines Deutschen. Dafür schied Martin Schindler bei der WM zu früh und zu deutlich aus.











