DEL

Die Straubing Tigers erobern in Nürnberg die Tabellenführung

Die Straubing Tigers stürmen mit einem 5:3-Derbysieg in Nürnberg an die Spitze der Deutschen Eishockey Liga. Zac Leslie erzielt den späten Siegtreffer und Doppelpacker Marcel Brandt hat einen Lauf.

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Nach dem 5:3-Erfolg in Nürnberg feiern die Straubing Tigers nicht nur den Derbysieg, sondern auch die Übernahme der Tabellenführung.

Nach dem 5:3-Erfolg in Nürnberg feiern die Straubing Tigers nicht nur den Derbysieg, sondern auch die Übernahme der Tabellenführung.

Von Sebastian Groß

Die Straubing Tigers stehen an der Spitze der Deutschen Eishockey Liga! Am 16. Spieltag eroberten die Niederbayern mit einem späten 5:3-Sieg in Nürnberg Platz eins von den Adlern aus Mannheim, die zeitgleich mit 0:4 beim EHC Red Bull München unterlagen. Die zahlreich mitgereisten Tigers-Fans unter den gut 6.000 Zuschauern in Nürnberg feuerten ihre Jungs nicht nur 60 Minuten lang lautstark an, sondern feierten ihre Mannschaft nach Spielende für die Tabellenführung und die nächsten drei Punkte auf dem vollen Konto der Niederbayern.

Straubing startete zwei Tage nach der 4:6-Heimniederlage gegen Ingolstadt gut ins Auswärtsspiel bei den Ice Tigers. Von Beginn an waren die Niederbayern die Mannschaft mit etwas mehr Zug zum Tor und Zeit in der Offensive. Das belohnte in der elften Spielminute Adrian Klein, dessen Direktabnahme von halb rechts im kurzen Eck von Nürnbergs Goalie Niklas Treutle einschlug. Straubing war auch in der Folge tonangebend, doch Stefan Loibl und erneut Klein verpassten es nachzulegen. Und so nutzte Nürnberg einen unsortierten Wechsel der Tigers, um in der 18. Minute auf 1:1 zu stellen. Offensivverteidiger Owen Headrick durfte mehr oder weniger ungestört von der blauen Linie aus aufs Tor von Haukeland ziehen und traf über den Innenpfosten sehenswert zum Ausgleich, der auch nach 20 Spielminuten Bestand hatte.

So diszipliniert und flüssig das erste Drittel verlief, so hektisch und zerfahren war der zweite Abschnitt, besonders in der Anfangsphase. Doch das hieß keineswegs, dass keine Tore fielen – im Gegenteil. Zunächst packte Charlie Gerard einen Kunstschuss aus, in dem er den Puck sozusagen aus dem eigenen Getriebe unter die Querlatte nagelte. Doch Straubing fand eine passende Antwort, weil sich die Ice Tigers zunächst bei eigener Überzahl und dann mit einem Check gegen den Kopf von Elis Hede innerhalb von 22 Sekunden zwei Strafzeiten in Folge leisteten. Das bestraften die Niederbayern – und zwar gleich doppelt. Maßgeblich beteiligt an der erneuten Wende im Spiel war Blueliner Marcel Brandt, der zurzeit einfach einen Lauf hat. Beim 2:2 brachte Wade Allison einen Brandt-Hammer in doppelter Überzahl per Rebound ins Ziel. Und beim 3:2 für die Tigers fand der nächste harte Schuss des Defenders direkt den Weg ins Gehäuse von Treutle. Nun waren die Gäste wieder in Führung, konnten diese aber nicht in die zweite Drittelpause bringen, weil sich Nürnberg bei einer konfusen Situation vor Haukeland unnachgiebig zeigte und den Puck über die Linie arbeitete. Der Treffer der Hausherren hielt auch dem Videobeweis stand. Erst gegen Ende das zweiten Abschnitts beruhigte sich das Spiel wieder und so blieb es bei den sechs – zu gleichen Teilen – verteilten Toren nach 40 Minuten.

Auch das Schlussdrittel sah Top-Chancen auf beiden Seiten: In der 47. Minute scheiterte zunächst Elis Hede bei einem Konter der Straubinger und nur wenige Sekunden später Greg Meireles auf der Gegenseite jeweils an den Torhütern. In der 51. Minute jubelten die Tigers dann ein viertes Mal – aber nur kurz. Mit seinem linken Schlittschuh hatte Justin Scott den Puck ins Nürnberger Gehäuse befördert – doch nach minutenlanger Ansicht der Videobilder legten die Hauptschiedsrichter die Aktion des Nürnberg-Schrecks als aktive Kickbewegung aus und nahmen den Treffer der Gäste zurück. So ging es mit dem 3:3-Unentschieden in die Schlussphase. Und in der hatten zwar zunächst die Hausherren erneut in Person von Meireles die Riesen-Chance auf den Siegtreffer, doch es war wenig später Tigers-Verteidiger Zac Leslie, der mit seinem ersten Saisontreffer 104 Sekunden vor dem Ende die Niederbayern spät wieder in Front brachte. Und es sollte der letztlich entscheidende Treffer sein, denn die Tigers verteidigten ihren Vorsprung diesmal konsequent und legten 1,9 Sekunden vor dem Ende durch Doppelpacker Brandt noch den fünften Treffer zum 5:3-Endstand nach. Für Brandt waren es in Nürnberg die Scorer-Punkte 300, 301 und 302 in der DEL. Ein bitteres Ende für Nürnberg in einem packenden Derby, ein herausragendes für die Tigers, die durch den Auswärtssieg zudem die Tabellenführung eroberten! Diese gilt es nun am Sonntag beim Heimspiel gegen das Schlusslicht aus Dresden (16:30 Uhr) zu verteidigen.

Nürnberg Ice Tigers – Straubing Tigers 3:5 (1:1, 2:2, 0:2)

Nürnberg: Treutle – Karrer, Headrick; C. Braun, Haiskanen; M. Weber, J. Weber – T. Heigl, Dove-McFalls, Barratt; Murray, Meireles, Spezia; J. Ustorf, Kechter, Gerard; Üffing, Eham, Böttner;
Straubing: Haukeland – Brandt, Daschner; Leslie, Beaudin; Klein, Green – Hede, Leonhardt, Halloran; Varejcka, Loibl, Fleischer; Scott, Melnick, Allison; Seidl, Brunnhuber, Brandl;
Tore: 0:1 (10:37) Klein (Green, Halloran), 1:1 (17:38) Headrick (Barratt), 2:1 (24:44) Gerard (Kechter), 2:2 (25:31) Allison (Brandt, Halloran – PP1), 2:3 (25:52) Brandt (Melnick – PP1), 3:3 (29:51) Kechter (Barratt, Gerard), 3:4 (58:16) Leslie (Brunnhuber, Varejcka), 3:5 (59:59) Brandt (EN); Schiedsrichter: Herbert (CAN), Palkövi (HUN); Strafminuten: Nürnberg 6, Straubing 6; Zuschauer: 6.033.

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